Im Zuge des Verkaufs seines Musikverlags BMG an Vivendi hat sich der Medienkonzern Bertelsmann mit dem US-Konkurrenten Universal Music auf einen Vergleich im Streit um die Musiktauschbörse Napster geeinigt. Bertelsmann zahlt Universal, der größten Plattenfirma der Welt, einen Betrag von 60 Mio. US-Dollar (46,8 Mio. Euro). Das teilte Bertelsmann am Mittwoch mit.

Kein Schuldeingeständnis

Die Zahlung der Millionensumme bedeute keine Anerkennung jeglicher Schuld, hieß es weiter. Die Summe decke die geltend gemachten Ansprüche von Universal als auch mögliche Ansprüche des bisher eigenen und an Universal verkauften Musikverlags BMG Music Publishing sowie Anwaltskosten ab.

Universal gehörte zu den Unternehmen, die in den USA eine Klage über 17 Mrd. US-Dollar gegen Bertelsmann angestrengt hatten, weil die Gütersloher 2000 und 2001 die damals illegale Tauschbörse Napster mit einem Kredit über 80 Mio. US-Dollar unterstützt hatten.

Piraterie gefördert

Der Vorwurf: Bertelsmann habe die Piraterie in der Musikbranche gefördert. Illegale Downloads gelten als wesentlicher Grund für eine jahrelange Flaute in der Musikindustrie. Bertelsmann hatte stets argumentiert, man habe mit der Unterstützung der Tauschbörse den Weg in die Legalität ebnen wollen.

Bertelsmann bleibt nach dem Verkauf des Musikverlags über die Beteiligung am weltweit zweitgrößten Musikunternehmen Sony BMG in der Musikindustrie aktiv.(APA/dpa)