Der Finanzinvestor Apax hat Zweifel am Sinn der Minderheitsbeteiligung des Konkurrenten Blackstone bei der Deutschen Telekom angemeldet.

Eines der wesentlichen Kennzeichen von Private Equity sei es, Einfluss bei einem Portfolio-Unternehmen zu erlangen, sagte Apax-Partner Nico Hansen am Mittwoch auf einer Branchenkonferenz. "Ich glaube, leider trifft das auf Blackstone hier nicht zu." Das Vorgehen des US-Finanzinvestors, der im Frühjahr 2,7 Mrd. Euro für eine 4,5-prozentige Telekom-Beteiligung gezahlt hat, grenze an Naivität.

Blackstone stelle mit Lawrence Guffey eines von 20 Mitgliedern im Aufsichtsrat, das zudem der deutschen Sprache kaum mächtig sei. "Er versteht noch nicht mal, wenn die diskutieren", sagte Hansen auf der Veranstaltung der "Financial Times Deutschland".

Seit dem Einstieg von Blackstone hat der Aktienkurs der Telekom rund 20 Prozent an Wert verloren. Vor wenigen Wochen musste der Bonner Konzern zudem seine Geschäftsprognose nach unten korrigieren.

Hansen machte deutlich, ein Finanzinvestor müsse bei einem Unternehmen nicht immer die Mehrheit übernehmen, um Einfluss auszuüben. Apax sei beispielsweise bei einem israelischen Telekommunikationskonzern mit 30 Prozent eingestiegen. Das Private-Equity-Unternehmen entsende aber die Mehrzahl der Aufsichtsratsmitglieder und habe das Management ausgewechselt, sagte Hansen.(APA)