Philadelphia/London - 27 Forscher aus den Nobelpreis-Kategorien Chemie, Wirtschaft, Physiologie bzw. Medizin und Physik wurden vom amerikanischen Informations-Konzerns Thomson zu "Thomson Scientific-Preisträgern 2006" ausgewählt. Sie sind damit - jedenfalls nach Ansicht Thomsons - heiße Kandidaten für die Anfang Oktober angekündigte Bekanntgabe der Nobelpreise. Österreicher ist keiner dabei.

"Prognosequalität"

Der Konzern vergibt die Auszeichnungen seit 2002. Grundlage sind Zitate von Forschungsarbeiten in anderen wissenschaftlichen Veröffentlichungen, die im "ISI Web of Knowledge" von Thomson Scientific dokumentiert werden. Von den seit 2002 ernannten Thomson Scientific-Preisträgern haben laut einer Aussendung des Konzerns vier bisher den Nobelpreis gewonnen. Dies bedeute eine Voraussagegenauigkeit "von mehr als einem in sieben" ...

"In den vergangenen 30 Jahren haben unsere Studien eine starke Verbindung zwischen Zitaten in Artikeln wissenschaftlicher Zeitschriften und der Wertschätzung von im gleichen Gebiet tätigen Wissenschaftern ergeben", sagte Henry Small, Chefwissenschafter bei Thomson Scientific. Forscher, die häufig zitiert werden, können häufig auch eine hohe Anzahl an Nominierungen für Auszeichnungen, wie etwa den Nobelpreis verbuchen.

Die Preisträger

Die diesjährigen "Thomson Scientific"-Preisträger sind im Fach Physik: Alan Guth, Andrei Linde, Paul Steinhardt (alle: USA), Emmanuel Desurvire, Albert Fert (beide: Frankreich), Peter Grünberg (Deutschland), Masataka Nakazawa (Japan) und David Payne (Großbritannien). Im Fach Chemie sind es: Gerald Crabtree, David Evans, Tobin Marks, Stuart Schreiber (alle USA), Steven Ley (Großbritannien). Für Physiologie/Medizin erhalten die Auszeichnung: Oliver Smithies, Elwood Jensen, Ronald Evans, Mario Capecchi (alle USA), Pierre Chambon (Frankreich), Sir Martin Evans, Sir Alec Jefferys (beide Großbritannien). Für die Kategorie Wirtschaft wurden ausschließlich in den USA arbeitende Forscher ausgezeichnet: Jagdish Bhagwati, Avinash Dixit, Oliver Hart, Bengt Holmstrom, Dale Jorgenson, Paul Krugman und Oliver Williamson. (APA)