Innsbruck - Das Vorhaben der Innsbrucker Bürgermeisterin Hilde Zach (Für Innsbruck), der BAWAG nach dem Fondsvermögen nun auch das Fondsmanagement zu entziehen, hat am Mittwoch für kritische Stimmen von den anderen Parteien gesorgt. Für die Innsbrucker VP sei momentan eine Entscheidung für den Entzug ausgeschlossen, hieß es gegenüber der APA. Die Grünen sahen die Entscheidung der Bürgermeisterin als "sehr politisch motiviert". Die SP sprach von einer "unbegründeten und verantwortungslosen Panikmache". Zach führte unterdessen "vielversprechende Verhandlungen" mit einer Finanzierungsgruppe.

"Die Arbeit der BAWAG war hervorragend, und sie haben außerordentliche Beträge erwirtschaftet", sagte Innsbrucks VP-Chef und Vizebürgermeister Eugen Sprenger. Nachdem das städtische Fondsvermögen von 124 Mio. Euro schon zur Citybank verlegt worden sei, bestehe derzeit keine Notwendigkeit, der Bank nun auch noch die Fondsverwaltung zu entziehen. "Wir leben in einer Demokratie. Vor so einem Schritt müssen sich die Gremien damit befassen und ihn beschließen. Das wurde noch nicht getan."

Rational nicht verständlich

Grünen-Stadträtin Uschi Schwarzl "versteht den Schritt der Bürgermeisterin rational nicht". Noch im Juni sei die Zufriedenheit über das Fondsmanagement "ständig betont" worden. Eine "g'mahte Wiesn" werde der Beschluss für den Entzug der Fondsverwaltung im Stadtsenats jedenfalls keine. "Es ist höchste Zeit, dass die Koalitionspartner der Bürgermeisterin zeigen, dass sie keine absolute Mehrheit hat", meinte Schwarzl zur APA.

Auch für Tirols SP-Chef, LHStv. Hannes Gschwentner war dieser "Versuch Zachs völlig irrational". "Jetzt der Bank auch noch das Vermögensmanagement wegnehmen zu wollen wäre ein weiterer plumper Versuch, die Causa BAWAG in Wahlkampfzeiten wieder in Erinnerung zu rufen", sagte er der APA. Er hoffe, dass auch der Stadtsenat "dieses fadenscheinige Manöver Zachs" als solches erkennt und diesem nicht zustimmen wird.

Die Bürgermeisterin erklärte in einer Pressekonferenz, dass sie "gute Verhandlungen" führe und schon Angebote vorliegen habe. Geldsachen seien Vertrauenssachen. Diese Gelder für die Pensionen für ehemalige Mitarbeiter der Stadtwerke seien ihr sehr wichtig. Die Wahlzeit habe ihre Entscheidung "ganz sicher nicht beeinflusst". Sobald ein konkreter Anbieter vorliege, werde das Thema wieder im Stadtsenat behandelt werden. (APA)