Wien – Der Countdown läuft, am Freitag müssen Bawag-P.S.K.-Kaufinteressenten ihre (unverbindlichen) Angebote für die Gewerkschaftsbank abgegeben haben. Wie sich seit Wochen abzeichnet, wird die Liste der potenziellen Käufer umfangreich sein; mehr Ausländer als Inländer werden mitbieten. Erste Bank mit Wr. Städtischen und die Volksbanken sind aus dem Rennen, BA-CA und Raiffeisen überlegen noch. Mit von der Partie dürfte dagegen Generali sein, deren eigene Bank unglücklich agiert und der das Bawag-Vertriebsnetz wohl bekäme. Generali-Chef Karl Stoss war früher P.S.K.-Chef. Die österreichische Post wird sich erst später, als möglicher Partner eines Käufers, ins Rennen begeben.Von den immer wieder kolportierten Ausländern (etwa Allianz Gruppe, Cerberus Fonds, spanischem Banco Santander, Bayerischer Landesbank oder französischer Crédit Agricole) wird derzeit vor allem auf die OTP, die größte Bank Ungarns, gesetzt. Das börsennotierte Institut soll – übrigens gemeinsam mit Investor George Soros – größten Appetit auf die Bawag entwickelt haben und will seinen Fuß ins westliche Mitteleuropa stellen. Zudem spitzt die OTP auf das umfängliche Leasinggeschäft der Bawag, das im Osten ein beliebtes Finanzierungsinstrument ist. (DER STANDARD, Print-Ausgabe, 7.9.2006)