Angesichts der Nähe der beiden Flughäfen sei mittelfristig "irgendeine Art von Kooperation oder Abkommen allerdings wahrscheinlich", so die Analysten.
Ein Zuschlag für Bratislava wäre aus zwei Gründen für den Flughafen Wien vorteilhaft gewesen, meinen die Citigroup-Experten: 1) Er hätte die Notwendigkeit einer dritten Piste um drei Jahre von 2012 auf 2015 nach hinten verschoben und 2) Bratislava als Basis für Billigflugverkehr hätte es dem Flughafen Wien erlaubt, sich auf die Entwicklung zum Drehkreuz für Vollpreis-Fluglinien zu konzentrieren.
Keine Gefahr für Wien
"Da Bratislava staatlich geführt wird, ist er derzeit keine wesentliche Gefahr für Wien. Angesichts der Regierungsbeschlusses, Bratislava nicht zu privatisieren, wird das voraussichtlich auch so bleiben", meinen die Analysten. Der Flughafen Wien hat bereits angekündigt, sich jetzt verstärkt auch um den Ausbau von Billigflugverkehr ab Wien zu konzentrieren, man wolle auch Fluggäste aus der Region Bratislava ansprechen. "Das echte Risiko wäre eine Privatisierung und ein Verkauf an einen anderen Flughafen", heißt es in der Analyse.
Finanziell sind die Auswirkungen der abgeblasenen Privatisierung für Wien relativ gering - damit fallen die - auf rund 600 Mio. Euro geschätzten - Kosten für die Errichtung einer dritten Piste lediglich um drei Jahre früher an.