Der Preis der Emissionszertifikate ist bei der dieswöchigen Auktion an der Strombörse in Wien mit 16,35 Euro je Tonne CO2 festgestellt worden. Mitte April lag der Preis fast doppelt so hoch bei etwa 30 Euro je Tonne.
"Viele Unternehmen könnten mittels Steuerplanung dennoch Geld sparen", sagte Herbert Greinecker, Partner der international tätigen Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC), im Gespräch mit dem Standard. Die meisten Unternehmen seien aber einzig darum bemüht, die gesetzlichen Vorschriften einzuhalten, die sich aus dem Kioto-Protokoll zur Reduzierung der Treibhausgase ableiten. "Da geht es vordringlich um Meldungen, Abgabetermine, Beschaffung und Hinterlegung von Zertifikaten", sagte Greinecker. "An eine steuerliche Optimierung wird meist gar nicht gedacht." Einer Vergleichsstudie zufolge, die PWC in den 25 EULändern auf Basis eines standardisierten Fragebogens durchgeführt hat, sind Unternehmen mit einer Niederlassung in Ungarn besonders gut dran. Dort sind beispielsweise 50 Prozent der Gewinne, die durch den Handel mit zugekauften Zertifikaten gemacht werden, steuerfrei, der Rest wird zu einem vergleichsweise niedrigen Satz besteuert. "Diese Sonderregelung gibt es nur in Ungarn", sagte Greinecker.
Viel zu zaghaft würden die Unternehmen auch die Möglichkeiten nützen, bei Investitionen im Ausland auch darauf zu achten, ob so ein Projekt nicht vielleicht als CO2-reduzierendes Unterfangen anrechenbar wäre. Die Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) hat einen "Kioto- Check" zusammengestellt, der Unternehmen bei ihren Auslandsaktivitäten helfen soll.