Boise - Die US-Notenbank sollte nach Ansicht von Fed-Mitglied Janet Yellen zu Zinsanhebungen neigen, bis der Inflationsdruck nachlässt. Zwar sei die Fed-Entscheidung vom August vernünftig gewesen, vorerst nicht weiter an der Zinsschraube zu drehen, sagte die Präsidentin der San Francisco Fed am Donnerstag in einer Rede über die Aussichten der US-Wirtschaft und die Implikationen für die Geldpolitik.

Die derzeitige Preisteuerung in den USA liege aber immer noch oberhalb dessen, was man als komfortabel bezeichnen könne. "Mit einer zu hohen Inflation sollte die Geldpolitik zu einer weiteren Straffung tendieren", sagte sie.

Besorgniserregende Lohnsteigerungen

Yellen ist stimmberechtigtes Mitglied im Offenmarktausschuss der Fed und hat damit Einfluss auf die nächste Zinsentscheidung. Als besonders besorgniserregend nannte Yellen die jüngsten Lohnsteigerungen in den USA, die einen wichtigen Faktor im Inflationsprozess darstellten. "Vor kurzem ausgewertete Daten über Stundenlöhne legen nahe, dass Gehälter und Zulagen rasant wachsen", sagte Yellen. Dies mache sie weniger optimistisch als noch vor einem Monat.

Nach der Rede von Yellen zog der Dollar zum Euro weiter an: Die europäische Gemeinschaftswährung sank zum Dollar auf 1,2725 Euro von 1,2740 vor Yellens Rede. Die US-Börsen bauten ihre Verluste aus. (APA/Reuters)