Der mit viel Aufwand angekündigte "größte Runde
Tisch der Welt" in Berlin hatte am Samstag mit erheblichen
technischen Problemen zu kämpfen. 112 internationale Künstler,
Wissenschaftler, Philosophen und Unternehmer aus allen Kontinenten
beantworteten auf dem Bebelplatz 100 Fragen zu den "drängendsten
Problemen der Zeit". Zu den Teilnehmern gehörten Regisseur Wim
Wenders, die Bianca Jagger und der frühere israelische Botschafter
Avi Primor. Eigentlich sollten ihre Antworten live im Internet
übertragen werden. Das Problem war jedoch, dass das Onlineportal
teilweise nicht funktionierte.
10.000 Vorschläge
In einer weltweiten Kampagne waren seit September 2005 mehr als 10
000 Vorschläge für mögliche Fragen gesammelt worden. Davon wurden
100 zu den unterschiedlichsten Themen wie Klimawandel, Menschenrechte
und Kriege für den Runden Tisch mit 39 Metern Durchmesser in Berlin
ausgesucht. Die Veranstaltung wurde unter anderem von US-Schauspieler
Willem Dafoe ("Spiderman") moderiert. Die Schirmherrschaft hatte
Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD).
Fragen über Fragen
Der 27 Jahre alte Jason Robinson aus den USA wollte beispielsweise
wissen: "Warum liebe und verteidige ich, ein schwarzer Amerikaner,
immer noch ein Land, das mich als ungewolltes Kind behandelt?" Andere
Menschen fragten, warum Frauen noch immer benachteiligt werden oder
warum unsere Lebensmittel von so schlechter Qualität sind.
Für die Beantwortung dieser Fragen hatten die 112 Teilnehmer in
Berlin jeweils drei Minuten Zeit. Was sie genau antworteten, war
jedoch nicht zu hören. Die Teilnehmer sprachen zwar alle in die
Mikrofone, die vor ihnen auf dem Tisch standen. Ihre Antworten wurden
aber aufgezeichnet und sollten wenig später im Internet anzuhören
sein. Das klappte wegen technischer Probleme jedoch häufig nicht.(APA/dpa)