Frage nach Gegenleistungen
"Sollten wir vor die Wahl gestellt werden, den Kosovo zu verlieren, so ist es besser, wenn dies gegen irgendeine Entschädigung erfolgt", meinte der Analytiker. Sein Zentrum habe das Verhandlerteam Belgrads beraten, die Gespräche über den Kosovo nicht so zu führen, dass sie nur sagen würden "wir geben nicht" - sondern auch die Frage zu stellen, "was können wir als Gegenleistung bekommen", sagte Nikolic.
"Ich weiß, dass es sich schrecklich anhört, unsere einzige objektive und rationelle Möglichkeit ist es jedoch, den Kosovo zu verkaufen - um es so zu sagen".
Rechtsruck befürchtet
Zu den möglichen Auswirkungen eines Verlustes des Kosovo auf die politische Situation in Serbien meinte Nikolic, dass das demokratische Parteienlager mit einem erneuten Wahlsieg rechnen könnte, würde der Urnengang vor der endgültigen Lösung des künftigen Status des Kosovo stattfinden und die Parteien eine breite Wahlkoalition bilden. "Nach der Status-Lösung wird der Block der (ultranationalistischen, Anm.) Serbischen Radikalen Partei (SRS) und der Sozialisten (unter Slobodan Milosevic, Anm.) zusammen mit einigen kleineren Parteien siegen, die das aktuelle Regierungsbündnis verlassen würden", präzisierte Nikolic.