"Habe sie alle angeschmiert"
"Ich hatte zwar Unrecht, aber ich muss sagen, ich habe sie alle angeschmiert", sagte der mittlerweile wieder freigelassene Prinz nach Angaben des Untersuchungsrichters. Bei dem Opfer hatte es sich um den Sohn des umstrittenen Mediziners Ryke Geerd Hamer gehandelt, der in Österreich im Fall des krebskranken Mädchens Olivia für Schlagzeilen gesorgt hatte.
"Beleidigung und Farce"
Italienische Zeitungen berichteten am Sonntag breit über den Fall, der auf den Tod eines 19-jährigen Deutschen 1978 in einem Hafen von Korsika zurückgeht: Vittorio Emanuele soll sich dabei im Zuge eines Streits auf seinem Boot dermaßen erregt haben, dass er zu einem Gewehr griff und um sich schoss. Eine Kugel schlug durch den Rumpf eines anderen Schiffes und verletzte den schlafenden Deutschen so schwer, dass er später an den Folgen starb. Ein Pariser Gericht verurteilte Vittorio Emanuele 1991 lediglich wegen unerlaubten Waffentragens zu einem halben Jahr Gefängnis mit Bewährung, die Eltern des Toten sprachen von einer "Beleidigung und Farce".
KOnsequenzen unklar
"Es gab 20 Zeugen", sagte der inzwischen 69 Jahre alte Prinz den Angaben zufolge weiter. "Die Staatsanwaltschaft hatte fünf Jahre und sechs Monate (Haft) gefordert. Aber ich war mir sicher, dass ich gewinne, mehr als sicher." Ob seine Aussagen noch juristische Konsequenzen haben, wurde nicht mitgeteilt.
Nach Angaben des Untersuchungsrichters hatte die Staatsanwaltschaft das Abhören der Zelle in Potenza gefordert. Vittorio Emanuele saß dort wegen des Verdachts der Beteiligung an schmutzigen Spielbank-Geschäften im Gefängnis. Jetzt ist er wieder auf freiem Fuß, darf aber nicht ins Ausland. Die Staatsanwaltschaft ermittelt weiter gegen ihn.