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Emirates ist einer der größten Kunden für den neuen Riesenjumbo von Airbus, den A380 (auf dem Bild bei einem Probeflug). Am Samstag sind in Toulouse die Testflüge mit Passagieren an Bord erfolgreich zu Ende gegangen. 1900 Personen legten auf vier Flügen 41.750 Kilometer zurück, der längste Flug dauerte 15 Stunden. Die Kommentare: "Extrem positiv."

Foto: AP/Aziz Shah
Wien - Seit 2004 fliegt die in Dubai beheimatete Fluglinie Emirates Wien täglich an. Jetzt kann sich Martin Gross, Emirates-Chef in Österreich, vorstellen, die Strecke Dubai- Wien auf zweimal täglich auszubauen. Jede der 17 europäischen Destinationen begann mit einmal wöchentlich. Zürich, eine vergleichbare Strecke wie Wien, wird ab dem heurigen Winter ebenfalls zweimal täglich angeflogen, sagte Gross zum Standard. Wenn es so weit ist, wird es neben den Nachmittagsflug auch einen Abendflug nach Dubai geben. Geflogen wird mit einem Airbus A330 mit 278 Plätzen. Im April wurde allerdings die erste Klasse auf dem 5,5-stündigen Flug aufgegeben, "um mehr Plätze zu bekommen", erklärte Gross.

Mit einem klaren Nein dementierte der Emirates-Manager Gerüchte, wonach sich die Airline an der AUA beteiligen könnte. "Unsere Politik ist es, sich an keiner Airline zu beteiligen, einzige Ausnahme ist die Sri Lanka Air, an der wir 45 Prozent halten", sagte Gross: "Eine Beteiligung an der AUA würde für uns keinen Sinn machen." "Wir haben auch eine klare Position zu Allianzen: Wir gehen lokale Jointventures ein, aber wir sind nicht an Allianzen interessiert". Wären Emirates Teil der Star Alliance (wie AUA und Lufthansa) oder Oneworld wären "wir in unserem Wachstum gebremst und könnten keine eigenständigen Entscheidungen treffen".

Von Juni bis September gilt Wien als absolute Trenddestination für Gäste aus dem arabischen Raum, da macht Emirates mehr Geschäft mit Passagieren, die von Dubai nach Wien fliegen. In den anderen Monaten ist es umgekehrt. Von Wien aus werden Bad Gastein, Zell am See und Salzburg bereist. "Aber als es heuer im Juli in Wien so heiß war, wollten von einem Tag auf den anderen plötzlich die meisten wieder zurückfliegen", erinnert sich Gross.

Im Unterschied zu den Europäern reisen die Gäste aus dem arabischen Raum im Familienverbund. "Da sind 30 mit demselben Familiennamen an Bord. 20 sitzen in der Economy und zehn in der Business-Class", so Gross.

Emirates Airlines wurde 1985 gegründet und gehört der Regierung von Dubai. Der Chef von Emirates, Scheich Ahmed al-Maktum, bekam damals von seinem älteren Neffen, Kronprinz Mohamed, einen Zehn-Millionen-Dollar-Scheck und den Auftrag, eine Airline zu gründen, bestätigte er jüngst dem Spiegel. Seit der Gründung hat Emirates nur einmal rote Zahlen geschrieben.

Warum die AUA Verluste und Emirates Gewinne schreibt, führt Gross u.a. darauf zurück, dass Emirates eine sehr junge Flotte hat, nur Großraumflugzeuge und außerdem sehr effizient arbeite. Die AUA habe aus historischen Gründen verschiedene Flugzeugtypen und hohe Personalkosten. Das Argument, dass Emirates billiger Treibstoff einkaufe, stimme nicht, so Gross. "Wir kaufen Kerosin zu Weltmarktpreisen." Emirats wird in den nächsten Jahren massiv wachsen. Die Flotte aus 85 Fliegern wird bis 2008 auf 150 ausgebaut. Dank großzügiger Landerechte wird der Flughafen in Dubai zum Drehkreuz nach Asien und Australien ausgebaut. (Claudia Ruff, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 11.9.2006)