Hannover - Der Botschafter der USA in Berlin, William R.
Timken, wirft den Europäern vor, die Terrorgefahr zu unterschätzen.
Der Diplomat rief sie in der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung" dazu
auf, "die Ernsthaftigkeit der Bedrohung durch den Terror bewusster
zur Kenntnis zu nehmen". Die Europäer müssten "stärker bereit sein,
diese Bedrohung zu überwinden", forderte Timken. Sie hätten lange
nicht akzeptieren wollen, dass so etwas wie die Anschläge vom 11.
September 2001 noch einmal passieren könnte, meinte er.
"Großartige Arbeit geleistet"
Timken sagte, der US-Geheimdienst CIA habe großartige Arbeit
geleistet und damit tausende Menschenleben gerettet. Mit Blick auf
die CIA-Geheimgefängnisse außerhalb der USA für Verhöre von
Terrorverdächtigen, deren Existenz US-Präsident George Bush vor
wenigen Tagen eingeräumt hat, erklärte der Botschafter, im Kampf
gegen den Terrorismus hätten auch Amerikaner "einen kleinen Teil
unserer persönlichen Freiheiten aufgeben" müssen.
"Aber wir leben
heute mit dem Wissen, dass es eine sehr sehr lange Zeit geben wird,
in der wir uns dagegen wehren müssen, dass Islamisten uns ihren
Willen aufzwingen." Timken fügte hinzu: "Man wird nicht dafür
geliebt, wenn man unangenehme Wahrheiten sagt, aber es gibt keine
Alternativen." (APA/AP)