Völkermord-Prozess gegen Saddam Hussein geht weiter
Anklage wirft dem Exdiktator Verantwortung für Tod von mehr als 180.000
Menschen bei Militäroffensive gegen kurdische Minderheit im Nordirak vor
Redaktion
,
Bagdad - In Bagdad ist am Montag der
Völkermord-Prozess gegen den früheren irakischen Machthaber
Saddam Hussein fortgesetzt worden.
Dabei erschien Saddam ebenso wie seine sechs
Mit-Angeklagten im Gerichtssaal. Dem Ex-Präsidenten wird in dem
Verfahren vorgeworfen, für den Tod von mehr als 180.000
Menschen bei einer bis August 1988 andauernden Militäroffensive
gegen die kurdische Minderheit im Nordirak verantwortlich zu
sein. Die Anklage lautet auf Völkermord, bei einem Schuldspruch
droht ihm die Todesstrafe.
Urteil Mitte Oktober
Gegen Saddam läuft bereits ein Verfahren, in dem ihm ein
Massaker an Schiiten in dem Ort Dudschail im Jahr 1982
vorgeworfen wird. Ein Urteil in dem Prozess wird für Mitte
Oktober erwartet, und auch dort könnte er zum Tode verurteilt
werden.
Der Führer einer der größten Volksstämme im Irak hatte am
Sonntag zur Freilassung Saddams aufgerufen. Der ehemalige
Machthaber könne sich dann in die Bemühungen einschalten, ein
Abgleiten des Iraks in einen Bürgerkrieg zu verhindern, sagte
Wasfi al-Aassi vom Stamm der Obeid. Die Forderung wird nach
Einschätzung von Beobachtern aber von den meisten Irakern nicht
unterstützt. (Reuters)
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