Bis zu einem gewissen Grad könne man von einer "kuriosen Situation" sprechen, so die lettische Präsidentin. Die EU spreche von der Notwendigkeit, eine gemeinsame Europäische Außenpolitik zu betreiben. "Man sollte daher meinen, dass die Wahl des neuen UNO-Generalsekretärs dafür ein Thema wäre, dass die EU über einen gemeinsamen Kandidaten diskutieren würde." Sie selbst habe nichts von einer derartigen Diskussion gehört, noch habe sie eine initiiert.
Bislang keine offizielle Kandatur
Vike-Freiberga, die aus ihrem Interesse für den Posten kein Hehl macht, betonte jedoch, sie habe bisher nicht offiziell ihre Kandidatur als mögliche Nachfolgerin von UNO-Generalsekretär Kofi Annan verkündet. Allerdings habe sie in einem bilateralen Gespräch mit dem chinesischen Regierungschef Wen Jiaobao darauf hingewiesen, dass es für einen allfälligen aus Asien stammenden Kandidaten kaum möglich wäre, so einen großen Raum wie Asien einheitlich zu vertreten. Sie habe gegenüber Regierungschef Wen auch scherzhaft gemeint, wenn es darum gehe, einen großen Teil der Menschheit zu vertreten, so sei es wohl an der Zeit, dass jemand die Frauen in der UNO repräsentiere.