Er sei "ermutigt" über den anhaltenden Dialog zwischen Teheran und der EU. Dass der Iran den Forderungen der Staatengemeinschaft - etwa nach einem Stopp der umstrittenen Urananreicherung - nicht nachgekommen ist, sei aber "ein ernsthafter Grund zur Besorgnis für mich", so ElBaradei.
Am Samstag und Sonntag hatten sich EU-Chefdiplomat Javier Solana und Irans Chefunterhändler Ali Larijani zu Sondierungsgesprächen in Wien getroffen und anschließend von "Fortschritten" berichtet, ohne diese näher zu erläutern. Diplomatenangaben, wonach Larijani in Aussicht gestellt habe, die Urananreicherung für zwei Monate auszusetzen, wurden offiziell nicht bestätigt.
Nach Angaben eines IAEO-Diplomaten bewegen sich die Gespräche nun auf die Frage nach möglichen Rahmenbedingungen für Verhandlungen zwischen Teheran und der Staatengemeinschaft zu, was ElBaradei in den vergangenen Wochen verstärkt propagiert habe. Denn "die Iraner werden keine Vorbedingungen (das vorherige Aussetzen der Anreicherung, Anm.) schlucken". ElBaradei habe nach dem Wiener Treffen mit Solana und Larijani gesprochen und "das Gefühl gehabt, dass die Iraner etwas flexibler sind".
Der US-Botschafter bei der IAEO, Gregory Schulte, nannte die angeblichen Fortschritte bei den Gesprächen ebenfalls "ermutigend". "Aber was wir brauchen, sind nicht nur Gespräche, sondern das Aussetzen aller Anreicherungsaktivitäten." Letzteres bleibe für die Vereinigten Staaten auch Vorbedingung für Verhandlungen, erklärte Schulte am Montag vor Journalisten. Inoffiziell diskutierte Kompromissvorschläge, die von dieser Forderung abweichen, lehnte er ab.