Kinshasa - Das Internationale Komitee zur Begleitung des politischen Übergangs in der Demokratischen Republik Kongo hat den Rückzug der Truppen von Präsident Joseph Kabila und Vizepräsident Jean-Pierre Bemba gefordert. Sie sollten bis zum Ende der Übergangsphase durch Soldaten der UN-Friedenstruppe MONUC und der EU-Mission EUFOR ersetzt werden, hieß es in einer Mitteilung.

Das Komitee, das vor allem aus den Botschaftern der fünf ständigen Mitglieder des UN-Sicherheitsrats besteht, hatte bereits direkt nach den Präsidenten- und Parlamentswahlen den Rückzug der Armee gefordert. In der aktuellen Erklärung zeigt sich das Komitee "stark betroffen" von der hohen Zahl Bewaffneter und dem unkontrollierten Umlauf von Waffen in der Provinz Kinshasa.

Private Fernsehsender

Unterdessen gingen zwei private Fernsehsender von Vizepräsident Jean-Pierre Bemba wieder auf Sendung. "Die Ausstrahlung von Canal Congo télévision (CCTV) und Canal Kin télévision (CKTV) wurde am Montagmorgen wieder aufgenommen", sagte der Generaldirektor der beiden Sender, Stéphane Kitutu O'Leontwa, am Montag. Die beiden Stationen waren vor drei Wochen geschlossen worden, am Tag nach Beginn der Ausschreitungen zwischen der Präsidentengarde und Einheiten Bembas. Das Informationsministerium hatte ihnen vorgeworfen, "Aufrufe zu Hass" verbreitet zu haben. Nach Angaben Kitutu O'Leontwas durfte die Radiostation Radio Liberté-Kinshasa (Ralik), die ebenfalls dem Vizepräsidenten gehört, weiterhin nicht auf Sendung gehen.

Nach der Bekanntgabe des Ergebnisses der Präsidentschaftswahl am 20. August hatten sich die Anhänger beider Kandidaten bewaffnete Auseinandersetzungen geliefert. Die Kämpfe hatten drei Tage gedauert, mindestens 23 Menschen waren getötet worden. Die Auseinandersetzungen hatten auch zur ersten militärischen Intervention der EUFOR-Truppen geführt. (APA)