Wels - Nach einem Schussattentat auf eine 18-jährige Schülerin in Vöcklabruck musste sich ein Oberösterreicher am Dienstag im Landesgericht Wels unter anderem wegen Mordversuchs verantworten. Der 29-jährige Beschäftigungslose bestritt die Tötungsabsicht. Die Verhandlung wurde jedoch am Nachmittag vertagt.

"Ich kenn dich"

Der erste, dem Angeklagten zur Last gelegte Vorfall passierte im Juli 2004: Damals war eine 18-jährige Schülerin auf dem Heimweg nach einem Disco-Besuch angeschossen worden. Sie erlitt einen Steckschuss im linken Oberarm. Der Täter war vorerst unbekannt.

Ende September 2005 wurde in Vöcklabruck eine Frau überfallen. Ein Unbekannter zerrte sie in ein Maisfeld, kniete sich auf sie und wollte sie sexuell missbrauchen. Dabei setzte er auch Pfefferspray ein. Er ließ aber von der Frau ab, nachdem sie geblufft hatte: "Ich kenn dich."

Tötungsabsicht bestritten

An beiden Tatorten wurden DNA-Spuren sichergestellt. Beim Vergleich der beiden Proben schrillten bei den Sicherheitsbehörden "die Alarmglocken": Man musste von einem Wiederholungstäter ausgehen. Nach der Erstellung eines Täterprofils wurden mehrere in Frage kommende Personen aus dem Raum Vöcklabruck überprüft. Bei dem Angeklagten stimmte die DNA-Probe mit denen von den Tatorten überein. Auch das Täterprofil passte. In seinem Auto wurden ein Pfefferspray gefunden. Der Revolver, mit dem das Schussattentat verübt worden war, ist jedoch verschwunden.

Vor Gericht bestritt er die Tötungsabsicht. Er habe nicht gezielt, sondern nur "herumballern" wollen. Auch die Vergewaltigung stellte er in Abrede. Er sei ihm um das Ausprobieren des Pfeffersprays gegangen. In beiden Fällen habe er die Frauen nur "schrecken" wollen.

Die Verhandlung wurde vertagt; das Gericht will noch einen Zeugen und einen waffentechnischen Gutachter befragen. Ein konkreter Termin für die Fortsetzung wurde noch nicht festgelegt. (APA)