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Fidel Castro (Bild) und der US-Journalist Manuel Cao gerieten beim Mercosur-Gipfel im argentinischen Cordoba aneinander. Auf die Frage des kubanischen Regierungsschefs, wer ihn bezahle, antwortete der Reporter: "Niemand".

Foto: Reuters/David Mercado
Der US-Nachrichtensender CNN berichtete am Dienstag auf seiner Webseite , dass die US-Behörde "Office of Cuba Broadcasting" an mehrere Journalisten für kritische Berichte über den kubanischen Präsidenten Fidel Castro in den vergangenen fünf Jahren Beträge zwischen 15.000 und 175.000 US-Dollar bezahlt hat. Der in Miami erscheinende "Nuevo Heraldo" entließ daraufhin Pablo Alfonso, Olga Connor und Wilfredo Cancio Isla.

Jesus Diaz Jr., der Präsident der Miami Herald Co., erklärte, die Journalisten hätten das Vertrauen der Öffentlichkeit missbraucht, indem sie von einer Regierungsbehörde Geld als Gegenleistung für ihre Berichterstattung erhielten. Sie seien zumindest verpflichtet gewesen, ihren Arbeitgeber über die Zahlungen zu informieren. Robert Beatty, der Rechtsberater des Miami Herald, gab an, die Zahlungsbelege seien auf Grund des US Freedom of Information Act veröffentlicht worden.

Auch Manuel Cao, der für den Fernsehsender WJAN-TV arbeitet, hat laut CNN allein heuer 11.400 Dollar erhalten. Cao geriet im Juli in einen Streit mit Fidel Castro, als er diesen beim Mercosur-Gipfel in Argentinien interviewte. Auf die Frage, warum einem prominenten Dissidenten die Ausreise aus Kuba verweigert werde, wollte Castro wissen, wer den Reporter bezahle – Cao antwortete "Niemand bezahlt mich dafür, Fragen zu stellen – das ist mein Beruf."

Die kubanische Regierung hat den USA bereits mehrmals vorgeworfen, Journalisten in Florida für "antikubanische Propaganda" zu bezahlen. (bed)