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Der Modebereich und die Restaurantkette Autogrill sind in einer eigenen Holding.

Foto: APA/EPA/Jeon Heon-Kyun
Mailand - Alles neu bei Benetton: Eine Infrastrukturholding soll künftig den konzerneigenen Autobahnbetreiber Autostrade, die Telekommunikations- und Airportbeteiligungen umfassen. In - oder ausländischen Investoren steht die Beteiligung an der neuen Gesellschaft offen. Der Modebereich Benetton Group soll gemeinsam mit der Restaurantkette Autogrill in eine weitere Holding zusammengefasst werden.

Die Zweiteilung ist eine prompte Antwort der Unternehmerfamilie Benetton auf die Regierung in Rom. Diese hat die geplante Fusion von Autostrade und der spanischen Abertis abgelehnt. Autostrade wird nun in eine neue Infrastrukturholding integriert.

Angeblich haben bereits mehrere Investoren, unter anderem UniCredit, Generali und der Versicherungsunternehmer Ligresti ihr Interesse an der neuen Gruppe bestätigt. "Durch den Einstieg neuer Gesellschafter könne wir die Investitionen verdoppeln", kommentierte Gilberto Benetton den Umbau. Die Familienholding Edizione Holding wird weiterhin die Mehrheit an der Infrastrukturgesellschaft halten. Edizione Holding wird auch den neuen Retailkonzern mit der Modesparte Benetton, der Restaurantkette Autogrill und der zahlreichen Beteiligungen im Hotel-und Immobiliengewerbe kontrollieren.

Während Analysten in Mailand den Benetton Umbau positiv bewerteten, herrschen große Zweifel an der angekündigten Dreiteilung des Telecom Italia Konzerns. Die Rating Agentur S & P hat Telecom Italia bereits auf die Credit Watch List mit möglichen negativen Implikationen gesetzt. Denn die Zukunft von Telecom Italia liege im Internet-Medienbereich und nicht in der Telefonie, heißt es in einer Unternehmensmitteilung. Die Mobilfunksparte TIM könnte zum Verkauf gestellt werden. Der neue Schwerpunkt der Aktivitäten soll künftig auf dem Breitband- Geschäft und der Verbreitung von medialen Inhalten wie Filmen oder Musik liegen. (Thesy Kness-Bastaroli, Mailand, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 13.9.2006)