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Austria vs. Ceh: das ist Brutalität.

Foto: Reuters/Zolles
Wien - Double-Gewinner Austria Magna hat in dieser Woche einen weiteren Spieler verloren. Der Tabellenletzte der Fußball-Bundesliga entließ mit 11. September den bereits suspendierten Legionär Nastja Ceh. "Wir haben ihm eine einvernehmliche Vertragsauflösung angeboten, die er abgelehnt hat. Er wäre bereit gewesen, mit 50 Prozent seiner Bezüge aus seinem Kontrakt zu gehen. Das war aber für uns inakzeptabel", erklärte Magna-Statthalter Ernst Neumann am Mittwoch gegenüber der APA - Austria Presse Agentur.

Den Grund der Entlassung des 29-Jährigen legte Wolfgang Rebernig, der Anwalt von Austria Magna, nach letzten, gescheiterten Gesprächen beider Parteien so dar: "Entgegen den Angaben von Ceh und auch des slowenischen Fußball-Verbandes hat sich der im Krankenstand befindliche Spieler am 27. und 28. August sehr wohl schon im Ausland aufgehalten. Er hat außerdem versucht, seinen Arbeitgeber Austria eine vorzeitige Teameinberufung vorzutäuschen."

Medizinische Versorgung abgelehnt

Die Suspendierung war zunächst ausgesprochen worden, weil sich der slowenische Teamkapitän am Vormittag des 27. August (Sonntag) vor dem Heimspiel gegen SV Ried (1:1) krank gemeldet hatte. Ceh lehnte jedoch die medizinische Versorgung durch den Verein ab und reiste stattdessen in seine Heimat. Die vorzeitige Abreise soll der Mittelfeldakteur mit der Behandlung in Slowenien und der Einberufung ins Team begründet haben. Von der Auswahl war er jedoch erst zwei Tage später (30. August) erwartet worden.

Durch seinen Anwalt ließ der Entlassene nach Erhalt des Blauen Briefes wissen, dass vor den zuständigen Senat II der österreichischen Bundesliga gehen werde. Sollte er das Schlichtungsverfahren verlieren, kann er das Protestkomitee anrufen und letztlich bleibe ihm dann noch der Weg vor ein Arbeits- und Sozialgericht offen. Die Wiener sehen diesem Szenario gelassen entgegen. "Die Entlassung ist gerechtfertigt, wir werden Schadensersatzanspruch geltend machen", kündigte Rebernig gegenüber der APA an.

Keine Anfragen

Der Vertrag mit dem Mittelfeldspieler wäre noch bis 30. Juni 2008 gelaufen. Ceh war erst im Sommer 2005 vom FC Brügge nach Wien-Favoriten gekommen und wurde anfänglich seinem Ruf als Regisseur auch einige Mal gerecht. Als jedoch wegen der Sparmaßnahmen von Mäzen Frank Stronach die Flucht vieler Spieler einsetzte, wollte auch der Slowene vorzeitig das Weite suchen. "Er hatte im Juli um Vertragsauflösung ersucht. Er hätte auch gehen können, wenn er einen Verein gebracht hätte. Aber die Austria erhielt bis heute keine offizielle und konkrete Anfrage eines Klubs", erzählte Rebernig.(APA)