Damaskus - Nach dem abgewehrten Anschlag auf die US-Botschaft in Damaskus hofft die syrische Regierung auf eine Entspannung im Verhältnis zu den USA. Es existiere derzeit eine Möglichkeit, die Beziehungen im Dialog weiterzuentwickeln, sagte der syrische Botschafter in Washington, Imad Mustafa, der in Damaskus erscheinenden Zeitung "El Thaura" vom Mittwoch. Syrien sei gesprächsbereit, nun müsse eine Reaktion aus Washington kommen: "Der Ball ist im amerikanischen Feld."

Rice dankbar

Mustafa hob hervor, dass sich US-Außenministerin Condoleezza Rice dankbar für das rasche Eingreifen der syrischen Sicherheitskräfte gegen die Angreifer gezeigt habe. Das US-Außenministerium habe der syrischen Botschaft telefonisch seine Dankbarkeit übermittelt. Die USA bezichtigen Syrien der Unterstützung für Terroristen im Nahen Osten. Im Jahr 2004 verhängten die USA Wirtschaftssanktionen gegen Damaskus.

Angriff auf Stabilität Syriens

Die syrische Regierungszeitung "Teshrin" betonte am Mittwoch, dass Damaskus entschlossen gegen den Terrorismus kämpfe. In Anspielung auf das scharfe Vorgehen der syrischen Behörden gegen die islamistischen Moslembrüder schrieb die Zeitung, Syrien habe seit den 70er Jahren die "Kompetenz seiner Sicherheitskräfte" unter Beweis gestellt und den "Kräften des Terrors ein Ende bereitet". Der Angriff auf die US-Botschaft am Dienstag sei auch ein Angriff auf die Stabilität Syriens gewesen.

Syriens Präsident Bashar al-Assad nahm am Mittwoch nicht wie erwartet am Gipfel der Blockfreien in Kuba teil. Das Land werde von Außenminister Walid al-Moualem in Havanna vertreten, meldete die amtliche Nachrichtenagentur Sana. Einen Grund für das Fernbleiben Assads gab sie nicht an. Bei dem bewaffneten Angriff auf die US-Botschaft in Damaskus waren am Vortag drei Angreifer und ein syrischer Sicherheitsbeamter gestorben. (APA/AFP)