"Diese ATV-Reportage ist ein übles Machwerk, ein Missbrauch der journalistischen Freiheit, der seinesgleichen sucht", reagierte Bürgermeister Helmut Manzenreiter (S) am Mittwoch scharf auf den Fernsehbeitrag über den 63. Villacher Kirchtag im August. Manzenreiter: "Dieses journalistisch höchst bedenkliche Werk ist ein untauglicher Versuch, das größte Brauchtumsfest Österreichs zu skandalisieren und massiv in Misskredit zu bringen."
"Fest des Brauchtums, der Kulinarik und der Volkskultur"
Das Stadtoberhaupt wies darauf hin, dass alljährlich rund 200.000 Besucher aus dem In- und Ausland während der Kirchtagswoche in die zweitgrößte Kärntner Stadt strömen, um das "Fest des Brauchtums, der Kulinarik und der Volkskultur" zu erleben. Bis auf die bei derartigen Großveranstaltungen vorkommenden vereinzelten Ausnahmen laufe der Kirchtag in geordneten Bahnen und in großer Harmonie ab, betonte der Bürgermeister im Gespräch mit der APA. Manzenreiter: "Die in ATV gebotene Darstellung gereicht dem Berufsstand des Journalismus zur Schande."
"Auf reine Sauf- und Sexorgie reduziert"
Zornig sind aber nicht nur die Stadtverantwortlichen, sondern auch die Veranstalter des Kirchtages, der gemeinnützige Verein "Bauerngman", sowie viele Villacher, die den TV-Beitrag gesehen haben. "Unser schönes Fest wurde auf eine reine Sauf- und Sexorgie reduziert", beklagte sich ein Bürger. Dazu habe man bewusst eine Gruppe betrunkener italienischer Jugendlicher ausgewählt und deren Benehmen als beispielgebend für die gesamte Veranstaltung hingestellt.
"Rufschädigung"
Der Bürgermeister will jedenfalls Konsequenzen. "Das Ganze ist eine enorme Rufschädigung für den Tourismus unserer Stadt. Deshalb haben wir bereits Rechtsvertreter beauftragt, eine Klage gegen ATV wegen Ruf- und Kreditschädigung zu prüfen", sagte Manzenreiter.