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Fernsehbilder zeigten Jugendliche, die ins Freie stürmten

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Viele Schüler standen unter Schock

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Ottawa - An einer Schule im kanadischen Montréal hat ein wahllos um sich schießender Mann am Mittwoch 20 Schüler verletzt. Eines der Opfer, eine 20 Jahre alte Frau, starb im Krankenhaus, berichtete der kanadische Fernsehsender CTV wenige Stunden nach der Schießerei. Acht Verletzte befinden sich noch in kritischem Zustand. Der Todesschütze wurde beim Verlassen des Gebäudes von der Polizei erschossen. Nach Angaben der Ermittler ist noch kein Motiv für die Tat bekannt.

Wir dachten erst, es sei ein Witz

Gleich nach den ersten Schüssen am Mittag brach an der Schule Panik aus. "Ich hörte einige Schüsse und sah dann eine Menge Leute in Panik flüchten", berichtete eine Augenzeugin. "Ich sah einen Schützen in schwarzer Kleidung mit einem riesigen Gewehr", sagte ein anderer Schüler. "Keiner wusste was passiert. Wir dachten erst, es sei ein Witz".

Fernsehbilder zeigten Jugendliche, die ins Freie stürmten. Viele Schüler verbarrikadierten sich in panischer Angst in ihren Klassen. Zunächst war von mehreren möglichen Schützen die Rede. Das Schulgebäude wurde daraufhin von einem massiven Polizeiaufgebot und Hunden durchsucht.

Einzeltäter

Der Amokschütze war definitiv ein Einzeltäter. Nach dem Erhalt neuer Informationen könne ausgeschlossen werden, dass es neben ihm noch weitere Täter gegeben habe, teilte der Montrealer Polizeichef Yvan Delorme am Mittwochabend (Ortszeit) vor Journalisten mit. Bei dem Täter handle es sich um einen Kanadier.

Der Amokschütze hatte laut dem Polizeichef drei Waffen bei sich. Der Täter sei in einem Klassenzimmer gestellt und erschossen worden, hieß es. Schule gewöhnlich "sehr ruhig"

Das Dawson-College in der Innenstadt der kanadischen Metropole wird von rund 10.000 Schülern besucht. Die meisten von ihnen sind 16 bis 19 Jahre alt. Die Schule sei gewöhnlich "sehr ruhig, ein friedlicher Ort, keine Probleme, keine Messer oder so etwas", sagte der Psychologie-Lehrer Gary Clemence in Fernsehinterviews.

Das bisher schwerste Schulmassaker in Montréal ereignete sich im Dezember 1989 an einer technischen Hochschule. Ein Todesschütze tötete 14 Studentinnen und verletzte weitere 13 bevor er sich selbst das Leben nahm.(APA/Reuters)