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Fidel Castro mit dem argentinischen Abgeordneten Miguel Bonasso.

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Buenos Aires - Der erkrankte kubanische Revolutionsführer Fidel Castro hat eingeräumt, dass sein hohes Alter zunehmend zum Problem wird. "Man darf ja nicht vergessen, dass die Maschine, die da repariert wird, schon 80 Jahre alt ist", zitierte ihn der argentinische Politiker Miguel Bonasso am Donnerstag in der Zeitung "Página/12". Castro habe ihm bei einem Besuch am Krankenbett erzählt, er habe während der Krankheit fast 20 Kilogramm Gewicht verloren. "Aber fast die Hälfte habe ich schon wieder gutgemacht", habe Castro hinzugefügt.

Die ganze Zeit habe er die Überarbeitung einer Neuauflage des Buches "Cien horas con Fidel" (Hundert Stunden mit Fidel) fortgesetzt. "Ich wollte das zu Ende bringen, weil ich nicht wusste, wie viel Zeit mir noch bleibt", habe Castro gesagt. Bonasso, der in kubanischen Medienberichten als persönlicher Gesandter des argentinischen Präsidenten Néstor Kirchner beim Gipfeltreffen der Bewegung der Blockfreien Staaten in Havanna bezeichnet wurde, hatte sich am Mittwoch nach eigenen Angaben eineinhalb Stunden mit dem Patienten unterhalten.

Darmkrebs

Castro hatte sich wegen einer Notoperation Ende Juli krank gemeldet und die Regierungsgeschäfte zum ersten Mal seit 47 Jahren vorübergehend seinem Bruder Raúl übergeben. Die Art der Erkrankung wurde zum Staatsgeheimnis erklärt. Es wird unter anderem vermutet, dass Castro an einem unheilbaren Darmkrebs erkrankt ist. Bonasso beschrieb die Genesung Castros als "eine neue Schlacht".

Castros Krankenzimmer sei ein schlichter weißer Raum mit einem einfachen Fernseher. Der Revolutionsführer sei guter Laune und habe sich über die "viele Gewalt und Werbung" im Fernsehen beschwert, sagte Bonasso. (APA/dpa)