Salzburg - Die Österreichische Akademie der Wissenschaften (ÖAW) kehrt nach Salzburg zurück: Am Donnerstag gaben Landeshauptfrau Gabi Burgstaller (S), ÖAW-Präsident Herbert Mang und der Rektor der Universität Salzburg, Heinrich Schmidinger, bei einem Pressegespräch bekannt, dass die Akademie eine Forschungsstelle für Geographic Information Science (GIS) in Salzburg errichtet.

Damit würde der bestehende GIS-Cluster in Salzburg gestärkt, freute sich Burgstaller. Die ÖAW hatte 2003 das Institut für Molekularbiologie in Salzburg geschlossen. Seither bemühte sich Salzburg um eine Wiederansiedlung eines Akademie-Institutes. Die neue Forschungsstelle wird vorerst für drei Jahre eingerichtet und danach evaluiert. Die Finanzierung für die ersten drei Jahre wird vom Land, der Universität sowie der Stadt Salzburg getragen. "Es besteht die feste Absicht, dass die Akademie danach den Hauptteil der Kosten übernimmt", sagte Mang.

Leitung

Geleitet wird die neue Forschungsstelle von Univ.-Prof. Josef Strobl vom Zentrum für Geoinformatik der Universität Salzburg. Rund zehn neue Mitarbeiter werden in der Forschungsstelle beschäftigt sein. Schon jetzt arbeiten am Zentrum für Geoinformatik, das in internationale Forschungsprojekte eingebunden ist, rund 30 Mitarbeiter.

In Salzburg ist in den vergangenen Jahren ein GIS-Cluster aufgebaut worden: Rund 15 Firmen haben sich auf GIS-Anwendungen spezialisiert. Auch bei Salzburg Research und in einem von Seibersdorf betriebenen i-research-Studio wird an dem Themenfeld gearbeitet. Die Akademie-Forschungsstelle werde sich um anwendungsorientierte Grundlagenforschung kümmern, kündigte Strobl an. Ein wichtiges Forschungsfeld werde die geografische Analytik sein: Dabei sollen Daten, die beispielsweise über Satelliten erfasst werden, besser in Informationen umgewandelt werden. Wenn auf einem Satellitenbild Veränderungen schon automatisch erkannt würden, könnte ein Umweltereignis - wie etwa ein Waldbrand - schneller erfasst werden, erläuterte Strobl als Beispiel. Ein weiterer Schwerpunkt wird die geografische Informationsinfrastruktur sein. Ein erstes Projekt befasst sich mit der "räumlichen Dimension der Nachhaltigkeit", sagte der Wissenschaftler. Dabei werden geografische Grundlagendaten für Standorte von erneuerbarer Energie erarbeitet.

Für den Rektor der Universität Salzburg ist die Forschungsstelle auch ein Beitrag zur Schwerpunktsetzung der Universität. Die Geoinformatik sei seit Jahren ein Exzellenzbereich und würde nun zusätzlich gestärkt. Schmidinger zeigte sich zuversichtlich, dass nach dem Abschluss einer positiven Evaluierung aus der Forschungsstelle ein Akademie-Institut werden könnte. (APA)