Wien - Das Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstandes (DÖW) erkennt dass Rechtsextreme wieder stärker auftreten und wieder größeren Zulauf haben, berichtet das Inforadio Ö1. Nachdem die Szene nach den Briefbombenattentaten in den 90-iger Jahren zerschlagen wurde, haben sich die Gruppen nun wieder organisiert, erklärte Heribert Schiedel vom DÖW. Bei diesen Gruppen soll es sich nicht mehr um Straßengangs handeln sondern durchaus um terroristische Gruppen. Die widersprüchlichen Feindbilder seien der Muslim und der Jude.

Schiedel schätzt, dass die radikale rechtsextreme Szene in Österreich aus etwa 500 Aktivisten besteht, dazu kommen noch regional Gruppen vor allem in Vorarlberg und in Oberösterreich.

Auch die Spuren nach dem Bombenalarm vor dem Lokal der Muslimischen Jugend Österreichs (MJÖ) deuten laut Experten auf einen rechtsextremen Hintergrund. Auf Grund des auf dem verdächtigen Paket in der Märzstraße in Rudolfsheim-Fünfhaus gefundenen Zettels mit der Aufschrift "4. Juli 1926, Weimar" eher davon auszugehen, dass der oder die Täter aus dem rechtsextremen Milieu kommen, erklärte Mag. Werner Autericky vom Wiener Landesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (LVT). Nicht ausschließen wollen die Ermittler aber die Möglichkeit, dass es sich um eine bewusst gelegte falsche Spur handelt. Es ist bereits der dritte Angriff auf islamische Einrichtungen in Wien in weniger als zehn Monaten. Ermittler gehen davon aus, dass der oder die Täter zumindest ein gewisses historisches Wissen aufzuweisen haben.(APA)