Kein Deal
Brüsk zurückgewiesen wird seitens der Justiz die Behauptung der SPÖ, es gebe eine Absprache mit Flöttl, um diesem im Abtausch für Informationen Strafminderung zu verschaffen. Staatsanwalt Gerhard Jarosch sagt: "Es gibt keinen Deal. Wir sind ja nicht in Amerika". In Österreich gibt es zwar keine Kronzeugenregelung nach US-Vorbild, bei der ein Angeklagter völlig straffrei bleiben kann, aber die so genannte "kleine Kronzeugenregelung" - also Strafminderung für Beschuldigte, die wesentlich zur Wahrheitsfindung beitragen.
Nur bei Organisierten
Das ist aber nur in Fällen erlaubt, bei denen es um Machenschaften des organisierten Verbrechens geht. Im Justizministerium hieß es dazu: "Wenn Gusenbauer der Justiz einen Deal mit Flöttl unterstellt, behauptet er also automatisch mit, Bawag und ÖGB wären so etwas wie die Mafia. Dass kann er nicht wirklich wollen."
Die Anklage gegen Elsner, Flöttl und - je nach Quelle - weiteren zwei bis sechs Beschuldigten aus dem Bawag-ÖGB-Reich, werde frühestens nächste Woche fertig sein, heißt es in involvierten Kreisen. Wann der Prozess beginnen könne, stehe noch in den Sternen.
Elsners Anwalt Wolfgang Schubert sagte: Nach derzeitigem Stand sei es "ausgeschlossen", dass sein Mandant zu einem Prozess in Wien erscheine, so schlecht sei sein Gesundheitszustand. Schubert klagt News wegen der Veröffentlichung eines flotten Porschefahrers unter dem Titel "Elsners Dolce Vita". Schubert: "Der Mann auf dem Lichtbild ist nicht Helmut Elsner. Das ist eine freie Erfindung." Am Donnerstag hätte sich Elsner in Frankreich einer Magen-Darm-Untersuchung unterzogen - wegen der Herzerkrankung unter Vollnarkose.
Ab nach Eisenstadt