Jakarta/Tyrus - Auf Bitten der Vereinten Nationen hat Indonesien die Entsendung seines Kontingents für die Verstärkung der internationalen Schutztruppe im Libanon (UNIFIL) um einen Monat verschoben. Die rund tausend Mann starke Truppe werde nun erst Ende Oktober in den Libanon geschickt, sagte Oberst Ahmad Yani Basuki vom Informationszentrum des indonesischen Verteidigungsministeriums AFP in Jakarta. Einen Grund nannte er nicht. Unterdessen sind einen Monat nach dem Ende der israelischen Angriffe knapp 600 spanische Blauhelmsoldaten im Libanon eingetroffen.

Die 490 Marinesoldaten und 76 Infanteristen kamen am Freitagmorgen in der libanesischen Hafenstadt Tyrus an. Sie sollten sich in den kommenden Tagen provisorisch an der nahegelegenen Grenze zu Israel einrichten. Der spanische Generalstabschef Felix Sanz Roldan kündigte an, dass sich bis Ende des Monats hunderte weitere spanische Soldaten auf den Weg in den Libanon machen würden.

4.400 Mann

Mit den spanischen Blauhelmsoldaten wuchs die Libanon-Truppe der UNO (UNIFIL) auf rund 4.400 Mann an. Die israelische Armee hatte angekündigt, dass sie sich aus dem Nachbarland zurückziehen werde, sobald 5.000 UNIFIL-Soldaten im Libanon stationiert seien. Insgesamt soll die Truppe einmal bis zu 15.000 Mann umfassen. Spanien stellt nach Italien und Frankreich das größte Kontingent.

UNIFIL-Kommandant Alain Pellegrini hatte in der französischen Zeitung "La Croix" (Freitagausgabe) kritisiert, dass die libanesische Regierung zu wenig Standorte für die Truppe zur Verfügung gestellt habe; deshalb werde es Verzögerungen bei der Stationierung geben.

Umstrittene Beteiligung

Die Beteiligung von Indonesien als größtem moslemischen Land der Welt war zunächst umstritten gewesen. Das Hauptproblem fehlender diplomatischer Beziehungen zu Israel war dann aber durch die Vermittlung anderer Staaten beseitigt worden. (APA)