40 Prozent
"Grundsätzlich sind etwa 40 Prozent der Österreicher von der Umstellung betroffen. Mit Zweitgeräten handelt es sich um etwa eine Million Geräte", erklärte Franz Floss, VKI-Geschäftsführer für die Bereiche Untersuchungen und Publikationen. Die häufigste gestellte Frage ist, so Floss, "Kann ich am 26. Oktober mit meinem Fernseher noch ORF schauen?". Wie erklärt wurde, wird am 26. Oktober der analoge terrestrische Empfang via Hausantenne nicht abgestellt, sondern es werde digitalen und analogen Empfang parallel geben. Erst ab März 2007 werde der analoge terrestrische Empfang phasenweise von Ost nach West eingestellt. Wo ab 26. Oktober DVB-T Empfang möglich ist, kann auf dvb-t.at nachgelesen werden. Bis 2010 soll ganz Österreich auf terrestrisches Digital-TV umgestellt sein.
Gutscheine
Ebenfalls Unsicherheit besteht bei den angekündigten Gutscheinen und den verschiedenen Settop-Boxen. "Die Gutscheine werden in Wien ab dem 20. Oktober an alle GIS-gemeldeten Haushalte verschickt und sind bis 31. Dezember 2006 bei über 2.500 Händlern in Österreich einlösbar. Sie gelten aber nicht für alle angebotenen Settop-Boxen, sondern nur für eigens gekennzeichnete", erklärte Floss. So werden beispielsweise nur MHP-fähige Geräte gefördert. MHP (Multimedia Home Plattform) ist ein Nachfolger des Teletext mit erweiterten Funktionen und kann nur von bestimmten Geräten entschlüsselt werden. Teurere Geräte sind in jedem Fall MHP-fähig. Die Gutscheine werden aber nicht nur auf die ersten 100.000 Käufer beschränkt sein: Gebührenbefreite Haushalte erhalten ebenfalls einen Gutschein, der unter Umständen auch bis 2008 einlösbar ist, wenn die Umstellung in dieser Region zu einem späteren Zeitpunkt erfolgt.
Test
Wie Paul Srna, VKI-Projektleiter Medien, ankündigte, wird der VKI ab Oktober die verschiedenen Settop-Boxen auf ihre Handhabung testen. Die Ergebnisse werden ab Anfang November auf der Homepage abrufbar sein. "Für uns ist interessant, wie leicht oder schwierig die Boxen anzuschließen sind und wie sich der Umgang mit ihnen gestaltet", so Srna. Wie qualitativ wertvoll die Boxen aus technischer Sicht sind, damit beschäftigt sich der TÜV. "Wir glauben aber, dass die größte Umstellung für die Konsumenten darin bestehen wird, von nun an zwei Fernbedinungen zu verwenden", erklärte Srna. Gewarnt wird auch vor dem Kauf deutscher Boxen, die in Österreich eingesetzt werden sollen. Diese können, müssen aber nicht in Österreich funktionieren und bei Problemen gibt es auch von den verschiedenen Institutionen keine Hilfestellung.
Kostenfrage
Wie kostenintensiv die Umstellung der einzelnen Haushalte sein wird, ist unterschiedlich. "Das hängt erstens von der bisherigen Empfangsart ab. Zweitens stellt sich die Frage, auf was man umsteigen möchte. Wenn bisher analog terrestrisch empfangen wurde, ist die kostengünstigste Variante wahrscheinlich DVB-T, die etwa 100 bis 120 Euro kosten wird. Wenn aber auf DVB-C umgestellt werden soll, können sich die Kosten auf bis zu 700 Euro belaufen", erläuterte Srna. Ob man nun gleich auf digitalen Empfang umsteigen soll oder nicht, ist jedem selbst überlassen. Der VKI erwartet bei den Preisen für die Settop-Boxen einen Preissturz. "Wie unser Schwesterverein Stiftung Warentest in Deutschland festgestellt hat, kosteten die Boxen bei Markteinführung etwa 120 Euro. Einige Monate später fielen die Preise auf 100 Euro. Wahrscheinlich ist es ratsam, nicht gleich umzusteigen, sondern ein wenig zu warten", so Floss.
Informationsdefizit