Kinder einer Integrationsklasse - gesehen durch die Linse von Sepp Dreissinger

Foto: Dreissinger
Josef Hader, Elfriede Jelinek, Bernhard Minetti, Tobias Moretti auch, Qualtinger, Kinski, Mayröcker... Sepp Dreissinger hat sie alle fotografiert. Seine Schwarz- Weiß-Fotoserien von H. C. Artmann und Thomas Bernhard haben ihn zu so etwas wie einem Klassiker gemacht, wobei das für einen wie Dreissinger fast zu gravitätisch klingt. Denn eigentlich ist der 1946 in Vorarlberg geborene, in Wien lebende Fotograf mehr ein Begleiter der Fotografierten, einer, dem das In-Szene- Setzen unangenehm, der Moment aber wichtig ist. In letzter Zeit befasst sich Dreissinger vor allem mit bewegten Bildern, wobei er sich treu geblieben ist. So lässt er etwa in einem Kurzdokumentarfilm 35 kreative Köpfe (u. a. Hermes Phettberg, Elfriede Jelinek) je eine Minute in die Kamera schweigen. Aber das ist ein anderes Thema, denn gegenwärtig sind seine fotografischen Künstlerporträts in der Fotoausstellung „arme poeten & andere seiltänzer“ noch bis 21. Oktober in der Wiener Galerie Ulysses (Opernring 21, Dachgeschoß, Tel. (01) 587 12 26. Di–Fr 12– 18, Sa 10–13 Uhr) zu sehen. Nicht verpassen! (steg, DER STANDARD Printausgabe, 16./17.09.2006)