Graz - Der Start des Red-Bull-Motorsportprojektes "Spielberg neu" dürfte sich erheblich verzögern. Statt wie geplant 2007 könnten Bauarbeiten aufgrund erwarteter Einsprüche frühestens 2009 oder 2010 beginnen.

Laut "Masterplan" der Projektgruppe des Landes Steiermark, die den Bau vorbereitet, ehe die Investoren einsteigen, soll die Errichtung des 150 Mio. Euro teuren Projekts 2007 begonnen werden. Bis dahin soll die Umweltverträglichkeitsprüfung positiv abgeschlossen sein.

Grundlage ist eine "Lex Spielberg", die höhere Lärmbelastung zulässt und im Herbst im Landtag beschlossen wird. Red Bull erklärte nun aber gegenüber dem Standard, dass vor Baubeginn "alle rechtlichen Genehmigungen und Prüfungen abgeschlossen und positiv vorliegen müssen". Das bedeutet, dass auch von Grünen und Anrainern bereits angekündigten Einsprüche abgewartet werden müssen. Dass mit dem Bau vor 2010 begonnen werden kann, ist damit höchst unwahrscheinlich. Red Bull wörtlich: "Anders kann es gar nicht gehen, da es bis dahin noch nicht rechtskräftig ist."

Warum die Motorsport- und Teststrecke überhaupt gebaut wird, bleibt rätselhaft. Denn großes Engagement ist aus den Worten des Unternehmens nicht herauszulesen. Red Bull betont, dass das Unternehmen dem Projekt "völlig neutral" gegenüberstehe, man habe nicht einmal ein "wirtschaftliches Interesse" daran. (Walter Müller, DER STANDARD Printausgabe 16.09.2006)