Nach Angaben seines Anwalts verbrachte Elsner die erste Nacht in der Krankenstation des Gefängnisses. Der 71-Jährige muss noch bis kommendem Mittwoch in der Haftanstalt bleiben, da die französische Justiz an dem Tag über seine Übergabe an die österreichischen Behörden entscheiden wird. Ändern könnte sich daran nur dann etwas, wenn die Ärzte in der Haftanstalt der Ansicht sind, dass Elsner in ein Krankenhaus überstellt werden muss. Dies könnte nach französischem Strafvollzugsecht auch ohne Anhörung des Richters erfolgen, allerdings bliebe der Elsner dann unter Polizeiaufsicht im Spital.
"Abstoßender" Ort völlig überfüllt mit psychisch Kranken
Bei seinem jüngsten Besuch der Haftanstalten in Frankreich im September 2005 ließ der damalige Menschenrechtskommissars des Europarates, Alvaro Gil-Robles, kein gutes Haar an den "Baumettes". Der "abstoßende" Ort sei völlig überfüllt mit psychisch Kranken. "Unter diesen Bedingungen kommen die Leute schlimmer heraus als hinein, voller Hass auf eine Gesellschaft, die sie auf solche Weise behandelt hat", so Gil-Robles. In der Krankenstation des Gefängnisses in Marseille werde an "jedem zweiten oder dritten Tag" eine Verletzung festgestellt, die offenbar in Zusammenhang mit polizeilicher Gewalt stehe, so der Vertreter des Europarats.