Wien - "Es war ein Herzschlagfinale", schildert Thomas Fröhlich von der privaten Hilfsinitiative für den fünfjährigen Yousif Assad aus Bagdad die Stunden vor dem Abflug des gelähmten Buben und seines Vaters aus der jordanischen Hauptstadt Amman in Richtung Wien. Zuletzt jedoch sei alles gut gegangen: "Eine Dreiviertelstunde vor Start der AUA-Maschine konnten beide einchecken und kamen somit wie geplant Samstagfrüh in Wien-Schwechat an."

Wie im STANDARD berichtet, hatte Yousif, der in Wiener Neustadt an einer lebensgefährlichen Ausbuchtung des Rückenmarks operiert werden soll, auf dem beschwerlichen Land- statt auf dem Luftweg von Bagdad nach Amman transportiert werden müssen: Die Jordanian Airways hatten sich geweigert, den Buben liegend mitzunehmen.

An der Hetzerei im Autokonvoi nun waren laut Fröhlich "die Grenzkontrollen zwischen dem Irak und Jordanien" schuld. Neun Stunden lang hätten "erst die Iraker, dann die US-Amerikaner, dann die Jordanier" Fahrzeuge und Gepäck auseinandergenommen. Mehr Entgegenkommen habe da die AUA gezeigt: "Statt sechs mussten wir nur vier Tickets bezahlen."

Yousif wird in Wiener Neustadt zu Wochenbeginn gründlich untersucht, von den Resultaten hängt der Operationstermin ab. (Irene Brickner, DER STANDARD - Printausgabe, 18. September 2006)