Frankfurt/Main - Führende Politiker der Linkspartei.PDS haben mit Selbstkritik auf das schwache Abschneiden ihrer Partei bei den Landtagswahlen reagiert. Bundesgeschäftsführer Dieter Bartsch räumte am Montagvormittag im ARD-Morgenmagazin große Versäumnisse ein, vor allem deshalb, weil die Linkspartei.PDS von vielen nicht mehr so sehr als Ostpartei wahrgenommen worden sei. "Wir müssen sehen, wie wir unser Angebot attraktiver machen", sagte Bartsch mit Hinweis auf die Verluste der Partei bei den jungen Wählern.

Geschadet haben nach den Worten des PDS-Bundesgeschäftsführer auch die Auseinandersetzungen, die es bei der Bildung der neuen Linken mit der WASG gegeben habe: "Da haben die Leute gefragt: 'Was soll das denn alles'." Bartsch zeigte sich jedoch überzeugt, dass die Zusammenarbeit zwischen PDS und Wahlalternative Arbeit und Soziale Gerechtigkeit (WASG) ein Erfolgsmodell sei. Referenzmodell sei die Bundestagsfraktion Die Linke. Zudem werde die Vereinigung von Linkspartei und WASG, also die Bildung der neuen Linken in Gesamtdeutschland, bis Juni nächsten Jahres abgeschlossen sein. "Da wird es Höhen und Tiefen geben. Der Sonntag war sicherlich ein Tiefpunkt. Aber sie wird kommen, weil sie notwendig ist bei der Politik in diesem Land", sagte Bartsch.

Der Fusionsbeauftragte der Linkspartei und stellvertretende Fraktionsvorsitzende in Bundestag, Bodo Ramelow, appellierte als Konsequenz aus dem Wahlergebnis an PDS und WASG, "aus den Gräben herauszukommen". Beide Seiten sollten "nicht länger darum zu streiten, wer der bessere Teil der Partei ist, sondern insgesamt die entstehende Linkspartei zu einer Bewegung zum Anfassen machen", sagte Ramelow der "Leipziger Volkszeitung". (APA/AP)