Auch Das geistliche Oberhaupt des Iran, Ayatollah Ali Khamenei, hat die umstrittenen Islam-Äußerungen von Papst Benedikt XVI. scharf kritisiert. Die Passagen der Papst-Rede in Regensburg seien das "letzte Glied eines Komplotts für einen Kreuzzug", sagte Khamenei am Montag in einer Ansprache. Der Papst-Rede sei die Veröffentlichung der "beleidigenden" Karikaturen des Propheten Mohammed und Äußerungen westlicher Politiker vorausgegangen.

Der Papst hatte bei einem Vortrag in Regensburg unter anderem die Äußerung eines byzantinischen Kaisers zitiert, der Begründer des Islams, Mohammed, habe "nur Schlechtes und Inhumanes" in die Welt gebracht. Dies rief in der moslemischen Welt heftige Proteste hervor. Am Sonntag bekundete Benedikt XVI. erstmals persönlich Bedauern über die Missverständnisse nach seinen Äußerungen.

Irakische Demonstranten haben indes aus Protest gegen die Islam-Rede von Papst Benedikt XVI. ein Abbild des römisch-katholischen Oberhaupts verbrannt. Zudem ließen sie eine deutsche, eine US-amerikanische und eine israelische Flagge in Flammen aufgehen. "Wir haben den Papst zum Schweigen gebracht", riefen sie und "Nein zur Gewalt".

Demonstration

Zu der Demonstration in der südirakischen Stadt Basra hatten Anhänger des radikal-schiitischen Geistlichen Mahmud al-Hassani aufgerufen. Dieser fordere ein Gerichtsverfahren gegen den Papst und den Vatikan "unter Resolutionen des UN-Sicherheitsrats", sagte Scheich Ahmed Saadi. Die Miliz Hassanis hat sich im vergangenen Monat in der Stadt Kerbela südlich von Bagdad heftige Gefechte mit irakischen Soldaten geliefert. (APA)