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Foto: ELAINE THOMPSON / APA

Eines der Features mit denen Microsoft versucht seinen unlängst offiziell präsentierten Multimediaplayer "Zune" von der Konkurrenz abzusetzen, ist die Möglichkeit Lieder mit anderen Zune-BesitzerInnen kabellos zu tauschen. Da Microsoft allerdings nicht über Nacht zu einem Unterstützer von uneingeschränktem Musiktausch geworden ist, hat man sich für dieses Feature einen speziellen "Schutz" einfallen lassen, genau dieser sieht sich aber nun heftiger Kritik ausgesetzt.

DRM

Konkret verpasst der Zune-Player jedem File vor dem "Sharing" einen Digital-Rights-Management (DRM)-Zusatz. Dieser soll dafür sorgen, dass die getauschten Dateien auf einem anderen Gerät lediglich dreimal innerhalb von drei Tagen angehört werden können. Danach werden sie automatisch gelöscht.

Wahllos

Das Problem beginnt damit, dass Zune dies tatsächlich mit jeder beliebigen Musikdatei vollzieht, also auch mit solchen, die eigentlich gar nicht "geschützt" werden wollen, wie ein Zune-Entwickler in einem Weblog-Eintrag bestätigt. So kommen dann auch eigene Aufnahmen oder solche die unter einer freien Lizenz stehen, ungerechtfertigterweise zur DRM-Spezialbehandlung.

Rechtsfragen

Genau in diesem Umstand sehen KritikerInnen allerdings einen klaren Rechtsverstoß. So verbietet etwa die Creative Commons-Lizenz explizit, dass Dritte eine unter der freien Lizenz veröffentlichte Datei mit digitalen "Schutzmaßnahmen" versehen, und so deren Verbreitung einschränken. Sollte "Zune" also tatsächlich mit einer entsprechenden Funktionalität ausgeliefert werden, wird eine entsprechende Klage von Bürgerrechtsgruppen wohl nicht lange auf sich warten lassen. (red)