Afrika
Giftmüllskandal: Anklage gegen zwei Franzosen
Bisherige Bilanz: Sieben Tote, Tausende vergiftet
Abidjan - Die Staatsanwaltschaft von Cote dÍvoire (Elfenbeinküste) hat wegen
der Giftmülltransporte aus Europa Anklage gegen zwei Franzosen
erhoben. Die beiden Männer wurden am Dienstag einem Richter
vorgeführt und anschließend ins Gefängnis von Abidjan gebracht.
Sie arbeiteten für eine niederländische Firma, die den Giftmüll
vor einem Monat rund um die Wirtschaftsmetropole ablagern ließ.
An den Abgasen des Mülls haben sich tausende Menschen vergiftet,
sieben davon starben. Bei den beiden Verhafteten handelte es sich um Manager des
Rohstoff-Handelsunternehmens Trafigura Beheer. Sie seien wegen
Vergehen gegen die Umweltgesetze des Landes angeklagt worden,
sagte ein Sprecher des Justizministeriums. In dem Skandal sind
zudem sieben Ivorer und ein Nigerianer festgenommen worden,
darunter die Manager der Firmen, die am Hafen für die Einhaltung
der Formalitäten und das Löschen des Mülls zuständig waren.
Der Abfall war an mehreren Stellen der dicht bevölkerten
Stadt offen gelagert worden und enthält Experten zufolge
vermutlich Schwefelwasserstoffe, die tödlich wirken können.
Tausende Menschen klagten über Übelkeit, Atembeschwerden,
Nasenbluten und Kopfschmerzen. Ein französisches Spezialteam
begann am Montag damit, den Müll zu entsorgen. Wegen der
gefährlichen Dämpfe sind jedoch dabei eine Reihe von
Sondervorkehrungen nötig. Der gesamte Abtransport werde bis zu
zwei Wochen dauern, sagten die Experten. (Reuters)