London - Die Londoner Polizei Scotland Yard sieht im Zusammenfang mit der irrtümlichen Tötung des Brasilianers Jean Charles de Menezes im vergangenen Jahr keine Schuld bei sich. Ein Anwalt von Scotland Yard plädierte am Dienstag im Verfahren um den Tod von De Menezes auf "nicht schuldig". Die Erschießung des Brasilianers habe nicht gegen ein Gesetz über Gesundheit und Sicherheit von 1974 verstoßen. Polizisten hatten den Mann im Juli 2005 für einen Terroristen gehalten und mit sieben gezielten Schüssen in den Kopf getötet. Am Tag vor dem Einsatz waren mehrere Anschlagsversuche in London gescheitert. Die Anklage hatte die Ansicht vertreten, Scotland Yard sei nicht seiner Pflicht zum Schutz des 27-Jährigen nachgekommen. Die Staatsanwaltschaft hatte im Juli angekündigt, keiner der am Einsatz beteiligten Polizisten werde persönlich strafrechtlich verfolgt. Scotland Yard hingegen könnte als für den Kampf gegen den Terror zuständige Behörde zu einer hohen Geldstrafe verurteilt werden. (APA)