"Wir müssen anerkennen, dass ein Prozess unterwegs ist und versuchen, dass das in die richtige Richtung geht", betonte die Kommissarin. Sie vertraue darauf, dass auch die USA verstünden, "wie wichtig dieser Prozess ist, um eine Lösung aus der Krise zu finden". Die USA hatten in der Vorwoche erklärt, die Forderungen der Staatengemeinschaft an die radikal-islamische Hamas nach Anerkennung Israels, einer Absage an Gewalt und Einhaltung bisheriger Nahost-Vereinbarungen seien bisher nicht erfüllt worden.
Die EU habe "noch keine Bestätigung", dass die drei Prinzipien von der künftigen palästinensischen Koalitionsregierung erfüllt würden, erklärte Ferrero-Waldner. Sie verwies darauf, dass Abbas wegen seiner Teilnahme an Gesprächen in New York die Verhandlungen mit der Hamas ausgesetzt habe. Abbas habe aber durch die Bildung einer Regierung zwischen Hamas und der gemäßigten Fatah-Bewegung "wirklich etwas Neues" eingebracht und müsse daher unterstützt werden, sagte die Kommissarin.
Von dem Treffen des Nahost-Quartetts (EU, USA, Russland, UNO) am morgigen Mittwoch in New York erwartet Ferrero-Waldner eine Ausweitung des temporären Zahlungsmechanismus zur Unterstützung der Palästinenser. Die EU hatte den Mechanismus nach dem Stopp der Direktzahlungen an die Hamas-Regierung eingerichtet. Dies sollte dazu genutzt werden, "dass auch Geld von anderen fließt", sagte Ferrero-Waldner. Sie hoffe insbesondere auf die Bereitschaft Israels. Es sei aber "zu früh zu erwarten, dass hier eine völlige Öffnung der Finanzen stattfindet", da es noch keine neue palästinensische Regierung und deren Programm gebe.