Untersuchungen durch den Verband
Der nationale Verband FA will nun "jegliche Art von Regelbruch" untersuchen, auch Sportminister Richard Caborn hat bereits Reaktionen angekündigt. Der Film zeigte u.a. zwei Spieleragenten, die behaupteten, derartige Zahlungen an Allardyce getätigt zu haben. Sein Sohn Craig soll im Falle von drei Bolton-Transfers in illegale Zahlungen verwickelt sein. Die FA, Minister Caborn und auch der Klub Bolton forderten bereits eventuelles Beweismaterial von der BBC an.
Allardyce wies die Vorwürfe zurück und drohte mit rechtlichen Schritten. "Ich habe die Sendung noch nicht gesehen. Aber sollten darin Dinge über mich gesagt worden sein, die falsch sind, dann werde ich dagegen vorgehen", erklärte er am Dienstagabend nach dem 3:1-Sieg im Ligapokal gegen Walsall.
Minister Caborn fordert Namen
Als "bung" wird eine illegale Zahlung bezeichnet, die den Transfer eines Spielers "erleichtert". Dabei zahlt ein Agent einen Teil seiner Provision an einen Kluboffiziellen, der ihm bei der Durchführung des Transfers behilflich gewesen ist.
Insgesamt 18 aktuelle und ehemalige Premier-League-Manager sollen laut BBC in "bungs" verwickelt sein. Minister Caborn forderte die BBC auf, die Namen dieser Männer zu Ermittlungszwecken preiszugeben.
Auch Chelsea im Visier
In der BBC-Doku wurde auch Portsmouth-Boss Harry Redknapp bei der Diskussion über ein illegales Transfer-Gespräch mit Blackburn-Verteidiger Andy Todd geheim gefilmt. Chelseas Jugendkoordinator Arnesen wurde von den verdeckten BBC-Journalisten heimlich dabei gefilmt, wie er verbotenerweise umgerechnet 220.000 Euro für das 15-jährige Middlesbrough-Talent Porritt bot.
Chelsea droht als Wiederholungstäter im schlimmsten Fall der Abzug von drei Punkten. Die FA hatte dem Meister bereits im vergangenen Jahr wegen der illegalen Vertragsverhandlungen mit Cole eine Drei-Punkte-Strafe "auf Bewährung" auferlegt. Allerdings halten es Experten für unwahrscheinlich, dass Arnesens Verhalten ausreicht, diese Strafe zu "aktivieren".
Skandal in den Neunzigern