Nachholbedarf
Dass Österreich einen Nachholbedarf bei Breitband-Internet (ADSL, UMTS, Kabel) hat, belegen internationale Studien. Zuletzt hatte etwa der US-Beratungskonzern Arthur D. Little festgestellt, dass Österreich mit einer Breitband-Durchdringung von 35 Prozent der Haushalte per Ende 2005 im weltweiten Vergleich im unteren Mittelfeld liegt. Führend sind Korea und Hongkong mit je 78 Prozent.
Mangelnde Förderungen und zu geringe Regulierung des Ex-Monopolisten Telekom Austria
Dass Österreich nach einem guten Start nun so weit zurückgefallen ist, führt Einzinger im Wesentlichen auf zwei Punkte zurück: Mangelnde Förderungen und zu geringe Regulierung des Ex-Monopolisten Telekom Austria, der traditionell über einen Großteil der Infrastruktur verfügt. Wie es anders geht würde etwa Großbritannien zeigen, das schwach gestartet sei, aber inzwischen Österreich überholt hätte - nicht zuletzt deshalb, weil des den Alternativen Anbietern leichter gemacht wurde, das Netz der British Telecom zu nutzen, so Einzinger am Mittwoch vor Journalisten.
Trennung
Die Interessenvertretung ISPA fordert daher zum wiederholten Male eine stärkere Trennung von Infrastruktur und Verkauf bei der Telekom Austria. Derzeit ist es so, dass die Telekom gleichzeitig den Netzanschluss für Alternative Anbieter und Internetzugänge für Endverbraucher verkauft, wo sie in direkter Konkurrenz zu den Mitbewerbern steht. Das habe zur Folge, dass im Breitbandgeschäft (ohne entbündelte Leitungen) 80 Prozent auf die Telekom entfällt und 20 Prozent auf die alternativen Internetprovider.
Veränderungen im Internetgeschäft erwartet sich die ISPA durch die steigende Nutzung von mobilen Breitbandanschlüssen über UMTS-Datenkarten. Sie werden aber nicht den Festnetzanschluss verdrängen, da sie immer teurer und langsamer sein werden als Fixanschlüsse (ADSL, Kabel), so die Interessensvereinigung, die auch die Mobilfunkbetreiber vertritt.
Vertrauen