Salzburg - Zehn Jahre nach seinen größten Erfolgen bestreitet Peter Luttenberger sein womöglich letztes ganz großes Radrennen. 1996 hatte der Steirer die Tour de Suisse gewonnen und unmittelbar danach die Tour de France als zweitbester Österreicher aller Zeiten (Adolf Christian 1957 Dritter) auf dem fünften Gesamtrang beendet. Das Zeitfahren der Heim-WM in Salzburg könnte am Donnerstag sein letzter großer internationaler Auftritt sein.

Unsichere Zukunft

Für welches Team Luttenberger in der kommenden Saison in die Pedale tritt, weiß er nämlich noch nicht. Eine weitere Zusammenarbeit mit seiner aktuellen Equipe CSC scheint unwahrscheinlich. "Die beiden vergangenen Jahre sind nicht gut gelaufen", gestand der 33-Jährige. Erst nach der WM warten Gespräche mit Teamchef Bjarne Rijs, auch mit dem österreichischen Rennstall Elk Haus wird Luttenberger in Verbindung gebracht.

"Die Luft ist ein wenig draußen"

Sollte sich kein passendes Offert ergeben, könnte die vor allem zu deren Beginn höchst erfolgreiche Karriere nach zwölf Profi-Jahren vorbei sein. "Ich habe kein Problem damit, wenn es nichts mehr wird. Für große Rennen kann ich mich zwar noch motivieren, aber meine Ziele sind limitiert", erklärte der Routinier. "Die Luft ist ein wenig draußen. Es kann schon gut sein, dass das meine letzte WM ist."

Die Heim-WM sei allerdings ein Rennen, für das ausreichend Motivation vorhanden sei. "Ein Platz um Rang 10 wäre optimal, einer zwischen 10 und 20 recht gut", meinte Luttenberger, der noch nie ein Zeitfahren bei einer Profi-WM bestritten hat. Für die bis dato besten ÖRV-Platzierungen im Kampf gegen die Uhr hatten der oberösterreichische Spezialist Florian Wiesinger (1999) und Georg Totschnig (2002) jeweils mit Rang 30 gesorgt.

"Ich habe trotzdem ein gutes Gefühl"

Luttenberger hatte in den vergangenen zwei Wochen nach seinem Sturz bei der Polen-Rundfahrt eine verstauchte Hand behindert. "Im Zeitfahren sollte das aber kein Problem sein", meinte der Staatsmeister, der in der laufenden Saison lediglich rund 500 Kilometer auf seiner speziellen Zeitfahr-Maschine gesessen ist. "Ich habe trotzdem ein gutes Gefühl. Ich bin kein absoluter Zeitfahr-Spezialist, also kann ich bei der WM in Wahrheit nichts verlieren."

Rohregger eigentlich Bergfahrer

Ähnliches gilt für den zweiten ÖRV-Starter, den Tiroler Thomas Rohregger. Der 22-Jährige bestreitet seine erste WM, ist ebenfalls kein ausgewiesener Zeitfahrer und kann lediglich für eine positive Überraschung sorgen. Der Vierte der Österreich-Rundfahrt, der vor allem als starker Bergfahrer gilt, spekuliert nach wie vor mit einem Wechsel von Elk zu einem ProTour-Team. (APA)