Melk - Kurvenschneiden und abrupt Bremsen auf nasser Fahrbahn war heute erlaubt und ausdrücklich erwünscht. Im ÖAMTC-Fahrsicherheitszentrum Wachauring in Melk hat die Zielgruppe der Generation 50+ am Mittwoch die Möglichkeit genutzt, ihre Fahrtüchtigkeit zu testen. Die Aktion "Mobil sein - Mobil bleiben" des ÖAMTC gibt es seit fünf Jahren - über 7.500 Menschen haben bereits teilgenommen.

"Gefahren erkennen, vermeiden und bewältigen": Nach diesem Motto soll einen Tag lang gelernt werden (Kosten 64 Euro, inklusive Gesundheits-Check), wie sicher sie das Lenkrad noch in der Hand haben, erläuterte der Leiter der Aktion, Andreas Pazourek. Hauptaugenmerk wird auf Brems- und Ausweichmanöver gelegt. Als Abschluss gibt es die "Mobilitäts-Card" des ÖAMTC, bei Bedarf auch beratende Gespräche.

Die meisten Unfälle im Straßenverkehr verursachen übrigens nicht Senioren, sondern junge Lenker zwischen 15 und 24 Jahren. "Ältere Menschen fahren vorsichtiger und defensiver", erklärte Rainer Kastner vom Kuratorium für Verkehrssicherheit bei einem Pressegespräch. Dennoch würden Trends zeigen, dass die Zahl der Unfälle mit älteren Menschen am Steuer steige - besonders jene an Kreuzungen. Gründe dafür seien Fehlsichtigkeit und andere Krankheiten.

Im Zentrum Wachauring wurde daher heute auch ein kurzer Gesundheitscheck hinsichtlich Seh- und Hörvermögen angeboten. Ein verpflichtender Fahrtüchtigkeitstest komme für den ÖAMTC nicht in Frage, das sollten ältere Autofahrer freiwillig tun, so Pazourek. "Wir haben einen 102-Jährigen im Bezirk, der besser fährt als so mancher 30-Jährige", ergänzte Elfriede Mayerhofer, Bezirkshauptfrau von Melk. (APA)