Linz - Die österreichische Immobilienbranche will bei den Liegenschaftstransaktionen ihren Marktanteil von derzeit 25 auf künftig 50 Prozent heben. Das erklärten der oberste Vertreter der Immobilien- und Vermögenstreuhänder in der Wirtschaftskammer Österreich, Thomas Malloth, und seine Kollegin in der Funktion in Oberösterreich, Michaela Nimmervoll, in einer Pressekonferenz am Mittwoch anlässlich des Bundestages ihrer Branche, der von 21. bis 23. September in Linz stattfindet.

Die beiden verwiesen darauf, dass in anderen Ländern der Anteil der Makler bei Immobilientransaktionen wesentlich höher sei: in den USA 95 Prozent, in den Niederlanden 80 Prozent. Dort falle es kaum jemandem ein, selbst nach einer Immobilie zu suchen.

Neue Broschüren

Die österreichischen Immobilientreuhänder wollen mit neuen Info-Foldern auf ihre Angebote aufmerksam machen, vor allem darauf, dass sie für eine reibungslose Abwicklung sorgen können. Die ersten beiden vorliegenden Broschüren ("Die gehört jetzt mir. Worauf Sie beim Wohnungskauf achten sollten" und "Das hat sich bezahlt gemacht. Worauf Sie beim Wohnungsverkauf achten sollten") befassen sich mit Tipps für Wohnungskauf und -verkauf. Branchenvertreter können diese Leporellos in den jeweiligen Fachgruppen-Büros anfordern, interessierte Konsumenten können sie bei Maklern erhalten.

Malloth und Nimmervoll machten darauf aufmerksam, dass Immobilienangelegenheiten wegen der immer unüberschaubarer werdenden gesetzlichen Regelungen zunehmend zu Aufgaben für Profis würden. Sie nannten als Beispiel den künftig vorgeschriebenen "Energieausweis" als Aussage über die Energieeffizienz von Gebäuden.

Ö-Norm, Vermögensschadenversicherung

Der Sicherheit der Konsumenten soll eine Ö-Norm über die notwendige Qualifikation der Mitarbeiter von Immobilien- und Vermögenstreuhändern dienen. Sie soll ebenso wie ein Rahmenvertrag über eine Vermögensschadenversicherung für alle Immobilienunternehmer beim Bundestag den rund 300 Teilnehmern vorgestellt werden.

Die beiden Branchenvertreter erwarten, dass in Österreich der Aufwand für das Wohnen, der derzeit fast ein Drittel des Einkommens erreiche, weiter steigen werde. Dafür seien vor allem die Betriebskosten verantwortlich, deren Anteil immer gewichtiger werde. Daran seien die immer höheren Energiekosten schuld, aber auch die Kommunen, die die Gebühren für Müllabfuhr, Wasser und Abwasser für "versteckte Steuererhöhungen" nützen würden. Die Nettomieten seien hingegen zuletzt unter der Inflationsrate gestiegen. (APA/red)