Warschau - Eine Gruppe polnischer Menschenhändler soll in den vergangenen Jahren Kinder von Prostituierten nach Deutschland verkauft haben.

Die Bande habe Frauen zur Prostitution angeworben und an Bordelle in Deutschland und der Schweiz verkauft. Wurde eine der Frauen schwanger, wurden die Kinder zur Adoption ins Ausland verkauft. Als sich eine der Frauen an die Polizei wandte, kamen die Ermittlungen gegen die Menschenhändler in Gang.

Die Frauen mussten so lange weiter arbeiten, bis die Schwangerschaft unübersehbar war. Zur Geburt seien sie in eine Klinik in Deutschland gebracht worden. Nach der Geburt seien die Kinder "verschwunden", die Mütter erhielten eine geringe Geldsumme.

Zusammen mit der deutschen Polizei versuchen die Ermittler nun herauszufinden, wer die Käufer waren. Es wird nicht ausgeschlossen, dass neben kinderlosen adoptionswilligen Paaren auch Pädophile die Säuglinge gekauft haben. Bisher sind lediglich einige Fälle von verkauften Kindern bekannt.

Die polnische Polizei appelliert nun an alle betroffenen Frauen, sich zu melden und verspricht Opferschutz. (APA)