Wiener Neudorf - Eine weitere gentechnisch verunreinigte Reis-Sorte wurde von der Rewe Group Austria aus dem Sortiment genommen. Eine vom Unternehmen in Auftrag gegebene Untersuchung hat ergeben, dass der Königsreis (parboiled veredelt, Spitzen Langkornreis, e2000 g, Signatur: 07.02.08, Vertrieb: Appelt, Hergestellt: Euryza GmbH, D-20539 Hamburg) bei den Tests nicht gentechnikfrei war.

Verkaufssperre

Der Reis wurde deshalb bereits Donnerstag früh aus dem Sortiment von Billa, Merkur und Sutterlüty genommen. Eine Verkaufsperre durch die Kassensoftware wurde durchgeführt, gab Rewe in einer Aussendung bekannt. Das Unternehmen bittet auch seine Mitbewerber positive Gentechnik-Tests öffentlich zu kommunizieren. "Denn es geht nicht nur darum, die Produkte aus dem Verkehr zu ziehen. Es geht auch darum, die Konsumenten über die Lebensmittelsicherheit der bereits gekauften Produkte zu informieren", betonte Rewe-Sprecherin Corinna Tinkler.

Das Ergebnis stammt aus einer von der Rewe Group Austria Qualitätssicherung bei der Lebensmittelversuchsanstalt am 14. September in Auftrag gegebenen Untersuchung, die vom ÖKOLAB, der Gesellschaft für Umweltanalytik GmbH, durchgeführt wurde. Getestet wurden alle US-Langkornreissorten und vorbeugend auch stichprobenartig weitere Langkorn-Sorten (z.B. aus dem asiatischen Raum). Die beiden am Mittwoch vom Gesundheitsministerium positiv getesteten Ergebnisse waren darunter, genauso wie zusätzlich der oben erwähnte Königsreis. Insgesamt hat Rewe nach eigenen Angaben bereits rund 100.000 Packungen Reis aus dem Sortiment genommen, ca. 70.000 davon freiwillig auf Grund von vorbeugenden Maßnahmen.

Erneut illegale Importe

In den Niederlanden sind der EU zufolge erneut Lebensmittellieferungen aus den USA positiv auf genetisch veränderten Reis getestet worden. Betroffen seien Schiffsladungen, die im August den Hafen Rotterdam passiert hätten, sagte am Donnerstag der Sprecher der EU-Kommission, Philip Tod. Die Kommission wolle nun die Kontrollmaßnahmen für Langkorn-Reis aus den USA verschärfen. Die Ladungen würden künftig auf die illegale Reis-Sorte "LL 601" getestet.

Erste Tests hätten zunächst negative Ergebnisse gezeigt. Daher hätten die Lieferungen den Hafen passiert. Erst bei einer zweiten Testreihe sei der gentechnisch manipulierte Reis festgestellt worden, sagte Tod. Ein EU-Vertreter sagte, die EU habe die Behörden in Frankreich, Belgien, Deutschland und Großbritannien gebeten, den Verbleib des Gen-Reises zu klären. (APA)