Der Telekom-Großaktionär Blackstone drängt einem Magazinbericht zufolge auf die Ablösung von Konzernchef Kai-Uwe Ricke. Der US-Finanzinvestor traue es dem Management nicht zu, den Aktienkurs des Unternehmens wieder nach oben zu bringen, berichtete das "Manager Magazin" am Donnerstag vorab aus seiner neuen Ausgabe. Das Wirtschaftsmagazin berief sich dabei auf Aufsichtsratskreise. In dem 20-köpfigen Gremium ist Blackstone mit dem Telekom-Experten Lawrence Guffey vertreten.

Der Finanzinvestor lehnte einen Kommentar ab. Ein Telekom-Sprecher sagte, das Unternehmen habe keine Hinweise von Blackstone darauf, dass der Investor auf einen Rücktritt Rickes dränge.

2,7 Milliarden Euro

Blackstone hatte im Frühjahr für 2,7 Milliarden Euro einen Anteil von 4,5 Prozent an der Telekom von der staatlichen Förderbank KfW erworben. Derzeit liegt die Beteiligung rund 13 Prozent unter dem Einstiegswert, zeitweise hatte sie sogar etwa ein Fünftel verloren. Vor wenigen Wochen hatte die Telekom die Märkte mit einer Gewinnwarnung geschockt.

Das "Manager-Magazin" zitierte Blackstone-Chef Stephen Schwarzman mit den Worten: "Der Beginn dieses Engagements hat uns nicht gerade erfreut." Zu den Spekulationen um die Zukunft von Telekom-Chef Ricke habe sich der Gründer der Beteiligungsgesellschaft nicht äußern wollen, hieß es.

Nachfolger

Dem Magazin-Bericht zufolge gelten Telekom-Finanzchef Karl-Gerhard Eick sowie Mobilfunk-Chef Rene Obermann als Anwärter auf den Spitzenposten. Externer Wunschkandidat einiger Aufsichtsräte sei zudem BT-Group-Chef Ben Verwaayen, hieß es in dem Vorabbericht weiter.

Seit der Gewinnwarnung im August halten sich Spekulationen um die Zukunft von Telekom-Chef Ricke. Anfang September hatte allerdings der Telekom-Aufsichtsrat dem Manager den Rücken gestärkt und seinem Vorschlag zugestimmt, weitere Schlüsselfunktionen an den Konzernvorstand zu übertragen. Ricke will nun mit einem Sieben-Punkte-Plan den Kundenschwund im Festnetzgeschäft stoppen. (Reuters)