Die Versuchstiere mit der veränderten SOX18-Form waren nicht in der Lage, Blutgefäße zur Versorgung der Krebszellen zu entwickeln. "Wir waren sehr überrascht zu beobachten, dass die Tumoren in diesen Mäusen bei einer so kleinen Größe nicht weiter wuchsen", berichtete Professor Peter Koopman. "Wenn unsere Entdeckungen daher auf den Menschen übertragen werden könnten, wären wir in der Lage, Tumore aufzuhalten, bevor diese größeren Schaden anrichten können."
Mensch
Genmutation gegen Krebs
Australischer Versuch mit Mäusen: Krebszellen wurde die Blutversorgung abgeschnitten
Berlin - Mit Hilfe eines neu entdeckten Gens wollen australische Wissenschafter die Blutzufuhr von Krebszellen blockieren. Den Forschern der Universität von Queensland gelang bereits der Nachweis, dass bei Mäusen, die eine mutierte Form des Gens SOX18 in sich tragen, Tumoren im Wachstum unterdrückt und gutartig werden. SOX18 ist nach Angaben der Forscher für die Bildung von Blutgefäßen von entscheidender Bedeutung.
Vorteil einer solchen Gen-Behandlung wäre dem Experten zufolge, dass SOX18 nur in neuen Blutgefäßen wirkt und daher lediglich die Blutzufuhr zu wachsenden Tumoren abschneiden würde, nicht aber zum Rest des Körpers. Die Forscher wollen nun ein Medikament entwickeln, das die Auswirkungen der Mutationsform im Menschen nachahmen kann. Darüber hinaus suchen sie noch nach einer Methode, eine solche Arznei direkt zum SOX18-Gen in einer Krebszelle zu bringen. Koopman ist nach eigenen Angaben optimistisch, dass die neue Methode bald beim Menschen eingesetzt werden kann. (APA/AP)