Große Stichproben notwendig
Mindestens jedes 20. Kind hat eine Lese- und Rechtschreibschwäche. Um die komplexe genetische und neurologische Bedingtheit der Dyslexie zu klären, sind große Stichproben aus verschiedenen Kulturen und Sprachen wichtig. Das Projekt "NeuroDys" verbindet die Forschung von 15 europäischen Teams und Kliniken und deckt damit die häufigsten Sprachen von 2,5 Millionen europäischen Schulkindern mit Dyslexie ab. Insgesamt werden fast 4.000 Kinder untersucht, vielfach in Verbindung mit entsprechenden nationalen Projekten.
Die neue und weltweit größte biologische NeuroDys-Datenbank zur Legasthenie soll Europa in knapp drei Jahren an die Spitze der internationalen Dyslexieforschung bringen. Die EU fördert das Projekt mit insgesamt drei Millionen Euro.
Störungen möglichst rasch erkennen
In Salzburg geht man insbesondere auch der Frage nach, warum Legasthenie häufig in Verbindung mit einer Rechenstörung auftritt, sagte Landerl. Wichtig sei vor allem, dass die Störungen möglichst rasch erkannt werden, damit die Kinder gezielt gefördert werden können. Außerdem müssten die Förderungen natürlich alle Defizite betreffen. Die Kinder seien meist durchschnittlich intelligent und müssten deshalb nicht unbedingt in eine Sonderschule "abgeschoben" werden.